Mit der BR (Baureihe) 152 wird ein Einsatzfeld bedient, das bisher ausschließlich sechsachsigen Lokomotiven vorbehalten war. Wegen der auf 140km/h beschränkten Höchstgeschwindigkeit konnte auf die Verwendung vollabgefederter Fahrmotoren verzichtet und der wesentlich einfachere Tatzlagerantrieb realisiert werden. Die Drehgestelle der BR 152 wurden ausgehend von den EuroSprinter-Drehgestellen neu entwickelt. Der Drehgestellrahmen wurde aufgrund der in der Vergangenheit deutlich gewordenen extremen Beanspruchung moderner Hochleistungs-Drehstromlokomotiven sehr robust dimensioniert. Alle neuen Lokomotivbaureihen haben eine einheitliche und ergonomisch gut durchdachte Bedienoberfläche des Führertischs. Die ergonomische Gestaltung und die Bedienfreundlichkeit wurden an einem vorab gebauten Führerhaus erprobt und optimiert. Die Hauptstromschaltung ist aus den Elementen, Spannungszwischenkreis und Pulswechselrichter aufgebaut. Jedes Drehgestell besitzt eine autarke Umrichteranlage mit drei Vierquadrantensteller und zwei Pulswechselrichtern. Die drei netzseitigen Stromrichter ermöglichen durch versetztes Takten eine deutliche Reduzierung der Netzrückwirkungen, so daß zusammen mit einer besonderen Transformatorauslegung auf ein Störstromfilter vollständig verzichtet werden konnte. Die Halbleiterelemente der Traktionsumrichter werden mit Brauchwasser gekühlt. Die einzeln geregelten, fremdbelüfteten vierpoligen Asynchronmotoren stützen sich über je zwei Tatzrollenlager an den Radsatzwellen ab. Pendelstützen bilden die Motoraufhängung im Drehgestellrahmen. Ein besonderes Merkmal des Hilfsbetriebenetzes ist dessen vollständige Redundanz. Bei Ausfall eines Leistungsteils oder einer Steuerung ist der Betrieb mit der Lokomotive 100 % Leistung ohne jegliche Einschränkung möglich. Erstmalig wurde das Train Comunicating Network auf einem Triebfahrzeug eingesetzt.
Die Lokomotiven der Baureihe 152
The class 152 locomotives
Tagung 'Moderne Schienenfahrzeuge', 31 ; 385-393
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 122 , 9/10
1998
9 Seiten, 13 Bilder, 1 Tabelle, 3 Quellen
Conference paper
German
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