Im Rahmen einer internationalen Versuchsserie, an der sich verschiedene Institutionen aus Deutschland, Japan und den Niederlanden beteiligen, wurde unter deutscher Federführung am 16. April 1998 eine Testkollision in den Niederlanden durchgeführt. Partner dieses Versuches waren die technische Universität Hamburg-Harburg (TU-HH), der Germanische Lloyd und TNO Building and Construction Research, Delft. Dabei wurden die Kräfte sowohl an der Testsektion als auch am rammenden Bug sowie die Bewegungen beider Schiffe gemessen. Das Projekt, ist als der Teil 'Seitenkollisionen von Doppelhüllen-Tankern' des deutschen Forschungsvorhabens 'Life Cycle Design' anzusehen und hat die Verbesserung des Produktes Schiff insgesamt zum Ziel. Da umfassende Crashversuche aus Kostengründen im Vergleich zur Automobilindustrie im Schiffbau nicht möglich sind, besteht das wissenschaftliche Arbeitsziel des Projekts darin, eine rechnerische Analyse von Kollisionen durchzuführen und die Energieaufnahme der Schiffsseitenstruktur vorhersagen zu können. Hierfür stehen verschiedene theoretische Möglichkeiten zur Verfügung, deren Brauchbarkeit aber durch Versuche unter möglichst realistischen Bedingungen abgesichert werden muß. Zum Einsatz kamen zwei ursprünglich zum Abbruch vorgesehene Binnenschiffe, die auf einer holländischen Werft entsprechend vorbereitet wurden. Vorbild für die im Maßstab 1:3 angefertigte Testsektion ist ein Tanker mit etwa 40.000 tdw. Sie stellt eine Doppelhüllenkonstruktion dar, die drei Stringerdecks und mehrere Vertikalrahmen enthält. Entsprechend dem heute gängigen Standard beträgt der Abstand zwischen Außenhaut und innerer Hülle 700 mm. Der ebenfalls im Maßstab 1:3 verkleinerte rammende Bug entspricht in etwa dem Wulstbug eines 40000 Tonnen-Schiffes. Er traf das Testmodell mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 Knoten auf dem mittleren Querrahmen und durchstieß die äußere und innere Hülle. Gemessen wurden beispielsweise die Energieaufnahme der Seitenstruktur bis zum Aufreißen der inneren Hülle. Für die direkten Nachrechnung mit der Methode der Finiten Elemente ergaben sich aus den Versuchen noch eine Reihe offener Fragen, etwa zum Einfluß der Reibung, des Werkstoffverhaltens und der Kollisionskinematik.


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    Title :

    Kollisionstest mit Doppelhüllen-Konstruktion erfolgreich verlaufen. Tanker-Crash auf dem Hollands Diep


    Published in:

    Publication date :

    1998


    Size :

    3 Seiten, 6 Bilder


    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German





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