Thermoplastische Elastomere (TPE) sind grundsätzlich mehrphasige Werkstoffe, bei denen elastische Segmente in ein thermoplastisches Material eingebunden sind. Dabei handelt es sich um eine physikalische Verbindung, die bei TPEs die wichtige Eigenschaft der thermoreversiblen oder spaltbaren Vernetzungsstellen zur Folge hat. Der Zusammenschluß dieser beiden an sich unverträglichen Bestandteile kann als Polymerblends oder Blockcopolymere erfolgen. Eine wesentlich Rolle spielen SEBS-Compounds (Styrene-Ethylene/Butylene-Styrene). Beim SEBS-Molekül lagern sich die Hartphasen zu Domänen zusammen, die sich in der PEB-Matrix statistisch verteilen. Die weichen Ethylen-Butylenblöcke und die sphärische Domänen bildenden PS-Endblöcke sind durchschnittlich im Massenverhältnis 70:30 verteilt. Die PS-Sphären wirken als physikalische Vernetzungsstellen für die Weichsegmente. So bildet sich ein räumliches, physikalisch gebundenes Netzwerk, das im Gegensatz zu Elastomeren reversibel ist. Daraus resultiert die thermoplastische Verarbeitbarkeit, inklusive Recyklierbarkeit. Durch Temperatur- und Scherungseingabe schmilzt die thermoplastische Hartphase. Nach Erkalten des Materials bilden sich die Vernetzungsstellen (Domänen) wieder zurück. Die entsprechenden physikalischen und mechanischen Eigenschaften werden wieder erreicht. So können zum Beispiel Produktionsabfälle problemlos wiederverarbeitet werden, ohne daß eine Beeinträchtigung des mechanischen Werteniveaus oder der Materialbeständigkeit gegenüber Kontaktmedien eintritt. Während die ungesättigten Mittelblöcke auf SBS- oder SIS-Basis eine begrenzte Ozon und Witterungsstabilität aufweisen, können die vollständig gesättigten SEBS/SEPS-Compounds für technisch anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt werden. Die Basis SEBS ist geradezu ideal, um durch Compoundieren eine weite Bandbreite von Eigenschaften einzustellen. Es ist möglich, Compounds für bestimmte Anwendungen mit maßgeschneidertem Eigenschaftsspektrum zu fertigen. Die Compoundierbarkeit von SEBS ermöglichte auch die Herstellung von Haftungscompounds, welche eine Adhäsion zu Thermoplasten wie ABS, PA, PC, PS und PMMA besitzen.
Thermoplastische Elastomere mit PP im Fahrzeugbau
1998
12 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle
Conference paper
German
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