Die Attraktivität öffentlicher Verkehrsmittel hängt von vielen Kriterien ab. Für die Erreichbarkeit von Zielen ist jedoch der Reisezeitbedarf von ausschlaggebender Bedeutung. In diesem Beitrag wird eine Art Schwachstellenanalyse vorgestellt, mit der Erreichbarkeitsdefizite (aber auch -überschüsse) im Nahverkehrssystem ermittelt werden können. Dazu wird ein Erreichbarkeitsindikator Eij als Produkt einer reisezeitabhängigen Komponente Tij und einer verkehrsstärkeabhängigen Komponente Sij definiert. Aus den für jede i-j-Relation bestimmten Indikatoren ergibt sich eine Matrix, die spaltenweise analysiert werden kann und Defizite in Relation zu anderen Zielwegen oder zum Individualverkehr ausweist. Die Auswirkungen von Angebotsverschiebungen lassen sich abschätzen, wenn die Netz- oder Linienveränderungen in das EDV-Modell implementiert, eine neue Routensuche durchgeführt und neue Erreichbarkeitsindikatoren berechnet werden. Voraussetzungen zur Anwendung des Modells sind eine Verkehrsnachfragematrix für die Verkehrsdiagnose und evtl. -prognose, sowohl für den öffentlichen, als auch für den PKW-Verkehr, sowie ein EDV-verschlüsseltes Liniennetz einschl. Routensuchprogramm.
Erreichbarkeitsdefizite im öffentlichen Nahverkehr. Ein Verfahrensvorschlag zur Diagnose und Therapie
Local public transport-proposals for methods of research and the realisation of projects
Internationales Verkehrswesen ; 50 , 9 ; 393-396
1998
4 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
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