Als die wesentlichste Neuerung hinsichtlich Umweltschutz wird im Mercedes-Benz-Werk in Tuscaloosa, AL/USA, das Karosserie-Beschichtungssystem gesehen. Die Formulierung für das E-Coating ist bleifrei. Blei wurde bisher als notwendig für den Korrosionsschutz betrachtet. In der neuen Formulierung (PPG Industries, Springdale/PA) übernimmt Epoxidharz die Schutzfunktion. Die Beschichtung enthält auch nur weniger als 0,5 pound/gallon an VOC (Volatile Organic Compounds). Auch die anderen verwendeten Beschichtungen sind umweltfreundlich, so enthält der Acryl-Wasserlackprimer etwa 20 % Hilfslöser und 80 % Wasser. Die Wasserlacke werden mit Wasser gespült. Der einzige im Werk verwendete Lösemittellack ist der Zweikomponenten-Isocyanat-Klarlack (BASF). Alle Farbschlämme werden trotz der im Vergleich zur Deponierung 10mal höheren Kosten recycliert. Es entstehen aus dem Schlamm Schlackensteine oder Dachziegel. Für den Transport der Karosserien durch die neun Vorbehandlungs- und die E-Coating-Station wird ein Pendel-Förderer verwendet, er benötigt durch die Steilheit der Installation (40-Grad-Winkel gegenüber 30 Grad bei Power-and-free) weniger Raum, das reduziert auch Tankgröße, Chemikalien- und Energieverbrauch. In den Beschichtungslinien erfolgt der Auftrag mit Sprühglocken (Behr Systems, Auburn Hills, MI). Der Primer-Auftrag wird über 'Robcard', ein dreidimensionales Simulationswerkzeug, gesteuert. Aus den in das CAD-System eingegebenen Parametern wie Farbüberlappen oder Farbstrichlänge wird ein 2-D-Gittermodell erstellt. Der 'Farbweg' wird auf die Karosserie gelegt und bewegt sich mit ihr.
Mercedes explores new territory
Mercedes-Benz arbeitet mit bleifreiem E-Coating und einem neuen Fördersystem
Industrial Paint and Powder ; 74 , 5 ; 18-22
1998
4 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
English
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