Mit der Plattformstrategie der Volkswagen AG werden wesentliche Vorgaben für das Styling des Cockpits bereits vor der eigentlichen Entwicklung festgelegt. Dies erfordert, für das Cockpit Anforderungen zu definieren, die einen entsprechenden Gestaltungsspielraum des Designs bei erweiterter Angebotspalette ermöglichen. Jedes Innenraumdesign entsteht speziell für ein bestimmtes Fahrzeugmodell. Daraus resultieren unterschiedliche Ausführungen und Schnittstellen in funktioneller, werkstofflicher und optisch/haptischer Hinsicht. Das zentrale Bindeglied aller Cockpitkomponenten ist der Modulträger. Er dient der Anbindung von Lenkung, Pedalerie, Heiz- und Klimagerät, der Airbags und der Aufnahme der wesentlichen Ausstattungskomponenten des Cockpits, der Instrumententafel. Der Modulträger muß alle Schwingungs- und Steifigkeitskriterien des Cockpits erfüllen, er übernimmt dabei auch Aufgaben der Fahrzeugstruktur. Das VW-Cockpitmodul wird aus bis zu 12 Hauptkomponenten zusammengestellt. Diese Komponenten verteilen sich auf 70 bis 80 Unterzusammenbauten (Komponenten) und ca. 600 Einzelteile des Basismodells. Das Cockpit entsteht komplett außerhalb des Fahrzeuges in einer speziell dafür entwickelten Montagelinie. Anschließend werden die Elektrikkomponenten vorgeprüft. Nach Übernahme durch einen werkergeführten Handhabungsautomaten wird das Modul taktgenau mit dem spezifischen Fahrzeug in der Endmontagelinie adaptiert. Dieses Fahrzeug wurde mit entsprechenden Maßnahmen an den Schnittstellen zum Modul bereits im Karosserierohbau mit ausgelehrten Aufnahmen, Befestigungselementen, Anschlüssen und Dichtungen vorbereitet. Es folgen nun weitere Adaptionen, Einstellmaßnahmen und Komplettierungen. Der Trend, immer mehr Komponenten in dem engen Cockpit unterzubringen, wird künftig nur durch das Konzept der strukturellen Instrumententafel zu lösen sein, d.h. die Integration unterschiedlicher Eigenschaften in weniger Baugruppen. Diese Konzepte erfordern eine neue Werkstoffstrategie. Weitere Entwicklungsschwerpunkte bezüglich Elektrik, Elektronik (z.B. Bussysteme) und Sicherheit werden beschrieben. Voraussetzung für einen erfolgreichen Entwicklungsablauf ist eine Anpassung der internen Organisationsstrukturen.
Modulentwicklung am Beispiel eines Cockpits
1997
14 Seiten, 10 Bilder, 1 Quelle
Article/Chapter (Book)
German
Personenkraftwagen , Fahrzeugausrüstung , Schalttafel , Instrumentierung , Bauelement , Schwingungsfestigkeit , Steifigkeit , Fahrzeugsicherheit , Montage , Fahrzeugelektrik , Werkstoffwahl , Trend (Entwicklung) , elektronisches Gerät , Betriebsorganisation , Konstruktionssystematik , Modulträger , Instrumententafel
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