Vorgestellt werden Innovationen im Innenraum des Porsche Boxster. Die Formvorstellungen der Stylisten und die Anforderungen hinsichtlich der passiven Sicherheit und des Komforts sind ohne den Einsatz von Kunststoffen nicht zu erfüllen. Daneben treten heute ökologische Anforderungen wie Recycling, geringe Emissionen (Fogging, Geruch) und geringerer Energieverbrauch. Ziel war es auch, das Interieur aus möglichst wenigen unterschiedlichen Werkstoffamilien herzustellen, um damit Vorteile bezüglich der Logistik, Werkstoffabnahmemengen und Wiederverwertbarkeit zu erreichen. Bei der Materialauswahl wird grundsätzlich unterschieden in Folienbereiche und in Funktionskomponenten. Hinzu kommen die textilen Bereiche wie Bodenbeläge und Sitzbezüge. Besonders bezüglich des Emissionsverhaltens und der Alterungsstabilität weist die TPO-Schaum-Folie deutliche Vorteile gegenüber anderen Systemen auf. Die für Porsche wichtige Lederbeziehbarkeit wurde durch die Verwendung einer dünnen Kombifolie, die die Materialdicke des Leders berücksichtigt, erreicht. Die Schalttafel besteht aus einem Schalttafelträger, der im Spritzgußverfahren aus talkumverstärktem Polypropylen gefertigt wird. Dieser wird anschließend in einem Vakuumkaschierprozeß mit der TPO-Schaum-Folie kaschiert. Das Tiefziehen der Folie und Kaschieren erfolgen in einem Arbeitsgang. Ein ebenfalls im Spritzgießverfahren hergestellter Defrosterkanal aus höherfestem Polypropylen wurde im Vibrationssschweißverfahren mit dem Träger verbunden. Die Anbauteile wie Luftausströmer, Blenden und Schalter bestehen aus einem PC/ABS-Blend, wobei der Werkstoff unverstärkt und mit 10 % Glasfaserverstärkung eingesetzt wird. Die Türinnenverkleidung ist zweiteilig ausgeführt. Das Oberteil entspricht der Schalttafelverkleidung. Der Träger des Unterteils ist ebenfalls ein PP-Spritzgußteil, talkumverstärkt und mit einem PA/PES-Teppich kaschiert. Integriert sind die Funktionselemente Zuziehgriff und Türöffner, das Ablagefach mit Armauflage, Lautsprecher, Abdichtung und Geräuschdämmung. Insgesamt konnte durch Zusammenfassung der Innenraum-Einzelkomponenten zu Vormontagemodulen eine Reduzierung der Herstellzeit und eine Qualitätsverbesserung erreicht werden. Daneben wurde durch Simultaneous Engineering Zeit und Kosten in erheblichem Umfang gespart.


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