Der Flüssigwasserstoffbus besitzt zwei unabhängige Gemischbildungssysteme zum wahlweisen Betrieb mit Wasserstoff oder Benzin, die aus je einem elektromagnetischen Einspritzventil in den Saugrohrarmen bestehen. Der Wasserstoff wird in drei vakuumisolierten Edelstahlbehältern von jeweils 190 l in flüssiger Form bei -235 Grad C gespeichert. Zur Förderung von gasförmigem Wasserstoff zum Motor sind Heizelemente in den Tanks installiert, die den Druck im System auf 3,3 bar halten. Die über isolierte Schlauchleitungen verbundenen Tanks liegen zwischen den Achsen und sind durch Bleche nach unten geschützt, um Gefährdungen beim Aufprall zu minimieren. Vollständig betankt wird der Bus in etwa 25 Minuten mittels einer kaltziehbaren Befüllkupplung. Der Druck im Fahrzeugtank wird durch Sensoren überwacht. Ein Reduktionskatalysator minimiert die NO(x)-Emissionen bei Wasserstoffbetrieb, bei Benzinbetrieb arbeitet er als 3-Wege-Katalysator. Der H2-Bus wurde von Mai 1996 bis Februar 1997 im Linienbetrieb in Erlangen getestet, wobei 6000 Fahrgäste befördert und 18000 km gefahren wurden. Die Betankung erfolgt an einem Wasserstofftank auf dem Betriebsgelände durch die Busfahrer unter Einsatz einer ohne Energie arbeitenden Betankungseinheit. In den Hallen wurde ein Abblasekamin zur Ableitung von ausströmendem Wasserstoff installiert. Fahrgäste bewerteten den Versuch uneingeschränkt positiv, weswegen eine Ausweitung des Probebetriebs geplant ist.
ÖPNV: Betrieb eines Flüssigwasserstoffbusses
A liquid-hydrogen-bus in public service
Internationales Verkehrswesen ; 50 , 4 ; 156-158
1998
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
Online Contents | 2001
|BETRIEB - Bukarest: Moderner ÖPNV kontra Verkehrschaos
Online Contents | 2008
|BETRIEB - Landesarbeitsgemeinschaften Radverkehr — Und der ÖPNV?
Online Contents | 2014
|Netz & Betrieb - Anmerkungen zum ÖPNV in Finnland
Online Contents | 2001
BETRIEB - Weiterentwicklung des ÖPNV im ländlichen Raum
Online Contents | 2001
|