Es ist bekannt, daß viele Autofahrer das Bremsvermögen der modernen Personenkraftwagen nicht voll ausnutzen können. Diese Tatsache führte zur Entwicklung des Bremsassistenten, mit dem künftig alle Personenkraftwagen der Firma Daimler-Benz ausgerüstet werden sollen. Im Fahrsimulator wurde ermittelt, daß ohne Bremsassistent 84 % der Bremsvorgänge zu einem potentiellen Unfall geführt hätten, mit ihm aber nur 16 %. Über weitere Verbesserungspotentiale bei gegenwärtigen Bremsen wird berichtet. Es wird eine elektromechanische Handbremse beschrieben, die über einen Wippschalter betätigt wird. Mit ihm wird ein kleiner Elektromotor im hinteren Bremssattel eingeschaltet, der über Zahnriemen und Getriebe mit einer Gewindespindel die Bremsbacken gegen die Scheibe drückt. Soll die Bremse gelöst werden, dreht der Motor rückwärts. Mit diesem System sind Gewichtseinsparungen von bis zu 3 kg pro Pkw erreichbar. Als eine weitere Innovation wird die elektromechanische Fahrbremse vorgestellt. Derzeit wird an zwei Systemen gearbeitet, dem 'nassen' und dem 'trockenen'. Beim ersten System wird die einfache, hydraulische Bremsbelagbetätigung beibehalten. Diese Lösung, die u. a. von Bosch verfolgt wird, könnte das schon heute schnelle Ansprechen der Bremsen nochmals beschleunigen und verlangt keine Änderung der Bremssättel. Beim 'trockenen' System erfolgt die Belagbetätigung ohne Hydraulikflüssigkeit elektromechanisch. Continental arbeitet daran zusammen mit Brembo und Siemens. Bei einer Vollbremsung würde die elektromechanische Bremse kurzzeitig bis zu einem Kilowatt aus dem Bordnetz entnehmen, danach fällt der Leistungsbedarf auf im Mittel 300 Watt ab und erreicht bei normaler Fahrt ohne Pedalbetätigung einen Stand-by-Wert von etwa 30 Watt. Da die heutigen Elektro-Bordnetze bereits bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beansprucht werden und in der Zukunft weitere elektrische Verbraucher zu erwarten sind, entwickelte Continental/ISAD eine Dynastartanlage mit hohem Wirkungsgrad und hoher Leistung, die den konventionellen Anlasser und die übliche Lichtmaschine ersetzen soll. Die Automobilindustrie wird in der näheren Zukunft die Bordnetzspannung auf 36 Volt heraufsetzen.


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    Title :

    Fortschritte bei der elektromechanischen Bremse


    Additional title:

    Progress in electromechanical brakes


    Contributors:
    Bartsch, C. (author)

    Published in:

    Krafthand ; 71 , 5 ; 18-21


    Publication date :

    1998


    Size :

    4 Seiten, 7 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German