Hochfeste Fahrzeugteile, wie z.B. Trag- und Führungsfedern von Lastkraftwagen und Anhängern, wurden in der letzten Zeit durch konstruktive, werkstoffliche und fertigungstechnische Maßnahmen in ihrer Schwingfestigkeit signifikant verbessert. Dies gilt insbesondere für Parabelfedern, die im Vergleich zu Trapezfedern bei geringeren Abmessungen bessere Fahreigenschaften ermöglichen. Ein erheblicher Anteil der Versagensfälle von Nutzfahrzeugfedern wird durch Korrosionswirkung ausgelöst, wozu bis dato keine systematischen Untersuchungen vorlagen. Es wird über das bereits abgeschlossene Forschungsvorhaben der TH Darmstadt berichtet, das am Beispiel einlagiger Parabelfedern klären sollte, welche Beschichtungen für solche Federn die besten Korrosionsschutz-Eigenschaften bieten. Ausgehend von den serienüblichen Zinkstaublackierungen mit oder ohne vorhergehende Phosphatierung wurden diverse Beschichtungskombinationen untersucht. Ein wirtschaftlich- und umweltschutzrelevantes Ziel war, die Notwendigkeit einer Phosphatierung zu klären. Die wesentliche Untersuchungsmethode bestand in nacheinander Korrosionseinwirkung und Schwingungprüfung. Dabei zeigte sich, daß offenbar nicht die Anzahl der durchgeführten Schwingversuche einen relevanten Einfluß auf das Versagensverhalten ausübt, sondern ausschließlich die gesamte Zeitdauer der Korrosionsbeaufschlagung in Form des Wechseltests gemäß dem VDA-Prüfblatt 621-415. Daher soll als maßgebliche Vergleichsgröße hauptsächlich die Lebensdauer als Anzahl der ohne Versagen ertragenen Wochen im VDA-Test herangezogen werden. Unter Korrosionseinwirkung erreichten einlagige Parabelfedern mit dem wasserverdünnbaren Lack die längste Lebensdauer, gefolgt von Federn mit Zinkstaublackierung und Decklack. Die kürzesten Lebensdauerwerte weisen Federn mit dem wasserverdünnbaren Zwei-Komponenten-Lack auf. Die REM-Aufnahmen gebrochener Federlagen zeigen in den meisten Fällen etwa 0,25 bis 0,4 mm tiefe korrosionsbedingte Grübchen an den Bruchausgangsstellen. Es ist anzunehmen, daß die Ermüdungsanrisse erst an Korrosionsstellen mit mindestens etwa dieser Tiefe auftreten und zum Bruch führen, während bei flachen Korrosionsstellen keine Anrißbildung erfolgt.
Untersuchung der Schwingfestigkeit unterschiedlich beschichteter, hochfester Nutzfahrzeug-Bauteile unter Korrosionseinfluß
Fatique strength investigation of variously coated high-tensile utility vehicle parts, influenced by corrosion
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 100 , 3 ; 192-199
1998
7 Seiten, 9 Bilder, 3 Tabellen, 5 Quellen
Article (Journal)
German
Nutzfahrzeug , Blattfeder , Fahrzeugfederung , praktische Untersuchung , Korrosionstiefe , Korrosionsschutzeigenschaft , passiver Korrosionsschutz , Phosphatschicht , Lackieren , Zinkstaubfarbe , Dauerfestigkeit , Korrosionsdauer , Korrosionsbeständigkeit , Rostschutz , Korrosion , hochfester Stahl , Schichtdicke , Forschungsprojekt , Lebensdauer , Werkstofftechnik , Materialforschung
Automotive engineering | 1998
|British Library Online Contents | 1998
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