Es wird über das derzeit beim Continental-Konzern im Entwicklungsstadium befindliche ISAD (Integriertes-Starter-Alternator-Dämpfer-System) berichtet. In diesem System sind die Kernfunktionen von Anlasser, Lichtmaschine und Schwingungsdämpfer von Otto- und Dieselmotoren integriert. Von der Idee ausgehend, das Wirkverhalten eines Schwingungstilgers zu verändern, ließ man statt komplizierter tilgerinterner Maßnahmen eine äußere elektromagnetische Masse auf das Schwingungssystem einwirken. Die dafür benötigte Energie wird vom Verbrennungsmotor selbst durch Ausnutzung der Überschwinger bzw. Drehmomentschwankungen aufgrund der Motorbelastung und in Abhängigkeit von der Zündfolge gewonnen. Der ISAD-Motor bremst als Generator die Kurbelwelle beim Überschwinger ab. Die gewonnene Energie wird in einem Kondensator gespeichert und beschleunigt beim nächsten Verdichtungstakt die Kurbelwelle. Es handelt sich um eine 'aktive Dämpfung'. Da ISAD im Generatorbetrieb einen doppelt so hohen Wirkungsgrad wie eine übliche Lichtmaschine erreicht, wird der Energieverbrauch für den alternierenden Leistungsaustausch zwischen Kurbelwelle und Kondensator kompensiert. Das Prinzip könnte auch zur Elektrifizierung anderer Hilfsaggregate, wie Ventilsteuerung und Bremsanlage verwendet werden. Das ISAD-Bauteil kann mit seinem Eigengewicht auch als Schwungmasse die Funktion der Schwungscheibe beim Starten übernehmen. Durch seine kompakte Bauweise findet der ISAD-Motor noch zwischen Fahrzeugmotor und Getriebe Platz. Die Kühlung der Leistungselektronik des Systems geschieht mit der Siedebad-Technik. Hitzeherde im Kühlmedium erzeugen Blasen, die zum Kühler hochsteigen. Dort kondensieren sie und das Medium fließt zurück. Dieses Fluid dient somit nicht nur der Kühlung, sondern übernimmt auch die Aufgabe der Pumpe.
Vom Problemfall zur Goldader
Automobil Industrie ; 43 , 3 ; 76-79
1998
4 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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