Für die Rekonstruktion von Fußgängerunfällen bietet sich die rechnerische Simulation an. Bei Anwendung der Simulation können auch Unfälle mit hoher Kollisionsgeschwindigkeit analysiert werden, die versuchstechnisch bisher nicht oder in unzureichender Zahl untersucht worden sind. Grundsätzlich bieten sich für die Simulation das Aufstellen eines Mehrkörpersystems (MKS) und die Finite-Elemente-Methode an. Die MKS-Methode ist einfacher, dafür aber abstrakter und nicht so genau wie die FEM. Für die Unfallrekonstruktion ist sie in jedem Fall ausreichend. Als Berechnungsprogramm diente bei PKW-Verkehrsunfällen die Madymo 3D Version von TNO, Delft, Holland. Die Modellanpasung erfolgte in Anlehnung an den Dummy Hybrid III. Die Anwendung wird am Beispiel eines PKW/Fußgämger-Unfalls, bei dem die Fußgängerin tödliche Kopfverletzungen davontrug, aufgezeigt. Mit Hilfe des Simulationsmodells kann man nacheinander den Ablauf für verschiedene Kollisionsgeschwindigkeiten durchrechnen und mit den objektiven Befunden wie Verletzungen, Schäden am Pkw und z.B. Wurfweite vergleichen. Auch Motorrad-Fußgängerunfälle können rechnerisch durch Simulation behandelt werden. Die Modellierung des Motorrades erfordert zwar noch zusätzlichen Programmieraufwand und natürlich auch die Simulation der zweiten Person, nämlich des Motorradfahrers. Das große Problem liegt für diesen Unfalltyp in der Verifizierung des Modells anhand von Versuchen. Durch Stützversuche am Institut für Fahrzeugtechnik der TU Berlin wurde das Simulationsmodell so weit es zum gegenwärtigen Stand möglich ist, an die realen Versuchsbedingungen und damit an reale Unfallsituationen angepaßt.


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    Title :

    Erweiterte Rekonstruktionsmöglichkeiten von Pkw-Fußgängerunfällen und Motorrad-Fußgängerunfällen auf der Basis des Mehrkörpersystems Madymo


    Contributors:
    Rau, H. (author)


    Publication date :

    1997


    Size :

    17 Seiten, 21 Bilder, 5 Quellen


    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German