Es wird dargelegt, daß die Crashversuche einen grundlegenden Bestandteil der Automobilentwicklung darstellen und die Basis zur Weiterentwicklung der Fahrzeugsicherheit bilden. Um die passive Sicherheit weiter zu verbessern, werden vermehrt Versuche durchgeführt, die über den Stand der gesetzlich vorgeschriebenen Tests hinausgehen. Es wird ein in Kooperation von DEKRA und Daimler Benz entwickeltes optisches ferngesteuertes Fahrzeugführungssystem vorgestellt, bei dem Ergebnisse aus dem Forschungsprogramm Prometheus umgesetzt wurden. Das System besteht aus den Komponenten Rechner im Fahrzeug, Meßwertaufnehmer inklusive Kamera und den Aktuatoren, sowie dem per Funkübertragung mit den Fahrzeugrechnern verbundenen Leitrechner. Die einwandfreie Signalübertragung wird durch je vier Sender und Empfänger sichergestellt. Der gesamte Versuch wird vom Leitrechner per Telemetrie ferngesteuert. Beim Auftreten einer Störung kann das Programm abgebrochen und das Fahrzeug gestoppt werden. Über externe auf der Fahrbahn aufgebrachte Sensoren stehen dem Leitrechner zusätzliche Informationen bezüglich Position und Geschwindigkeit der Fahrzeuge zur Verfügung. Eine Überprüfung der von den Fahrzeugen empfangenen Daten ist so möglich. Die Flexibilität des optischen Systems ermöglicht die Durchführung von Crashversuchen mit beinahe beliebigen Versuchskonstellationen. Die vielseitigen Möglichkeiten des beschriebenen Systems werden an sechs Anwendungsbeispielen vorgestellt. Eine erhebliche Flexibilisierung von Stoßwagenversuchen wurde mit der Entwicklung eines eigengelenkten Stoßwagens in modularer Bauweise erreicht. Der Stoßwagen läßt sich derart modifizieren, daß sämtliche Standardversuche der verschiedenen internationalen Normen abgedeckt werden können. Die Auswirkungen konstruktiver Änderungen am Stoßwagen können ohne großen Aufwand erprobt werden. In Verbindung mit der optischen Führung lassen sich unter anderem neue Entwürfe für geplante Standardtests untersuchen. Durch eine spezielle Luftfederung läßt der Stoßwagen auch Versuche in Geschwindigkeitsbereichen oberhalb von 100 km/h zu.
Neue Möglichkeiten der Unfallsimulation durch optische, ferngesteuerte Fahrzeugführung
New posibilities of the crash simulation by means of optical vehicle remote control
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 100 , 1 ; 8-13
1998
6 Seiten, 11 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
Aufprallversuch , Karosserie , Fahrzeugausrüstung , Fahrzeugdynamik , Fahrzeugerprobung , Fahrzeugfahrwerk , Fahrgeschwindigkeit , Fahrzeugsicherheit , Unfallanalyse , Versuchsanlage , Forschungsprojekt , Funkübertragung , Sensor , Zusammenstoß , Verkehrsunfall , Simulationsversuch , Bildverarbeitung , Fernsteuerung
Neue Möglichkeiten der Unfallsimulation durch optische, ferngesteuerte Fahrzeugführung
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