Zu den Eckpfeilern einer ökologisch nachhaltigen Verkehrsgestaltung zählt, neben der Verkehrsvermeidung, vor allem die Verlagerung des Verkehrsgeschehens von stärker umweltbelastenden auf umweltverträglichere Verkehrsträger. Diesbezügliche Bemühungen der Verkehrspolitik waren bisher eher nur in Ausnahmefällen erfolgreich. Am Beispiel des Berufsverkehrs soll verdeutlicht werden, welche Hilfestellung verhaltenswissenschaftliche Forschungen den Akteuren der Verkehrspolitik bei der Forcierung umweltschonender Verkehrsmittel bieten können. Die Diskussion über die Verlagerung von Verkehrsanteilen vom Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel und den nicht-motorisierten Verkehr war bislang stark von mechanistisch-technischen Aspekten geprägt. Daß die Verkehrsmittelwahl letztlich ein personaler Entscheidungsprozeß ist, bei dem die subjektive Wertung von Verkehrsmitteleigenschaften handlungsleitend im Mittelpunkt steht, fand bei verkehrspolitischen Erwägungen hingegen nur selten Berücksichtigung. Andererseits vermögen gerade verhaltenswissenschaftliche Modelle und Untersuchungen wertvolle Hinweise darüber zu liefern, welche verkehrspolitischen Maßnahmen für das Gelingen von Verkehrsverlagerungen letztlich besonders erfolgversprechend sind. Besonderes Augenmerk kommt dabei solchen Maßnahmen zu, die auf eine Verringerung von Zeit- und Bequemlichkeitsunterschieden zwischen der Autonutzung und der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel abzielen.
Wahl umweltverträglicher Verkehrsmittel. Eine verhaltenswissenschafliche Analyse am Beispiel des Berufsverkehrs
Zeitschrift für angewandte Umweltforschung ; 10 , 3 ; 342-356
1997
15 Seiten, 4 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
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