Der zivile Luftverkehr trägt vor allem durch Kohlendioxid- und Stickoxidemissionen tendenziell zur anthropogenen Erderwärmung bei, wenngleich über das Ausmaß dieser Effekte noch Unsicherheit besteht. Zur Begrenzung der luftverkehrsbedingten Klimawirkungen wird immer öfter eine Kerosinsteuer gefordert, die zumindest EU-weit eingeführt werden soll. Im Kurz- und Mittelstreckenverkehr sind jedoch aufgrund der geringen absoluten Kostenerhöhung und der dominierenden preisunelastischen Nachfrage nach Geschäftsreisen kaum Angebotseinschränkungen als Folge einer Kerosinbesteuerung zu erwarten. Grundsätzlich ist die Kompatibilität einer Steuer auf Flugzeugtreibstoffe mit der Chicago Konvention und den zahlreichen bilateralen Luftverkehrsabkommen sicherzustellen. Auch kommt es darauf an, durch eine geeignete Ausgestaltung der Kerosinsteuer ökologisch und ökonomisch unerwünschte Verlagerungen von Kerosinkäufen zu verhindern. Zusätzlich empfiehlt sich eine ergänzende Belastung des Stickoxidausstoßes, da die Kerosinsteuer für diesen Schadstoff keine gezielten Minderungsanreize liefert.
Globale Umweltbelastungen durch den zivilen Luftverkehr - Kerosinsteuer als Allheilmittel?
Zeitschrift für angewandte Umweltforschung ; 10 , 3 ; 327-341
1997
15 Seiten, 1 Tabelle
Article (Journal)
German