Das Auftreten kapillarer Wasserdurchdringung in Leitungsdurchführungen, Kabelbäumen oder Steckverbindungen stellt die Automobilindustrie vor große Probleme. Speziell im Motorraum eines Kfz müssen Durchführungen und Kabelanschlüsse absolut wasserdicht sein, eben so wie die hochleistungsfähigen elektronischen Steuerungssysteme (ABS, Airbag, Bordelektronik etc.). Steckverbindungen haben bei Pannen das größte Fehlerpotential. Bisherige Verfahrensweisen wie z.B. Einzeladerabdichtung, Schrumpfschlauchtechnik, Gummitüllen oder Kittabdichtung werden zunehmend durch Flüssigkunststoffabdichtungen ersetzt. Diese speziell für die Autoindustrie entwickelten Gießharze (Polyurethanharzklebstoffe, Epoxidharzklebstoffe) zeichnen sich besonders durch ihre hohe Haftung auf Metallen, PVC und PE isolierten Drähten aus. So entsteht durch Umgießen mit Polyurethan-Vergußmasse eine wirksame Feuchtigkeitsbarriere, die dauerhaft elastisch bleibt. Ein Unterwandern durch Wasser ist somit ausgeschlossen. Der Beitrag verdeutlicht die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen, die heute an die Steckverbindungen gestellt werden und beschreibt die Werkstoffauswahl. Wichtig sind vor der Serieneinführung die Prüfung von Dosierbarkeit, Verarbeitung, Handlingzeit, Aushärtezeit und Taktzeit an Musterbauteilen, da große Unterschiede zwischen Handverguß und maschinellem Verguß bestehen. Die Fertigungstechnik und der Verfahrensablauf werden anhand einer Fertigungszelle mit einem verfahrbaren Dosiersystem, Steuerung und Bauteilepositionierung beschrieben. Auf die Prozeßsteuerung mit Ferndiagnose, Maschinenzustandserfassung sowie Ein- und Ausgangskontrollen wird dabei näher eingegangen.
Wasserdichte Steckverbindungen für die Kfz-Industrie
1997
18 Seiten, 9 Bilder
Conference paper
German
Automobilindustrie , Leiterverbindung , elektrische Steckvorrichtung , Dichtungstechnik , Dichtungsmasse , Epoxidharz , Polyurethan , Vergussmasse , Werkstoffwahl , Dichtigkeit , Serienfertigung , Verfahrensparameter , Fertigungstechnik , Dosierung , Prozesssteuerung , Fertigungszelle , Messwertverarbeitung , Kraftfahrzeugelektrik , Wasserdichtheit