Vorgestellt werden Innovationen der Deutschen Bahn AG, Zentralressort Forschung und Technologie. Im Güterverkehr bemüht man sich um Zeitersparnis und Kostenersparnis (letzteres heißt Personaleinsparung) durch Automatisierung. Beiträge sind die Automatische Zugkupplung (ZAK) und das Bremssystem/Abfragesystem/Steuerungssystem (EBAS). ZAK ermöglicht automatisches Kuppeln einschließlich der Luftleitungen, Befahren enger Gleisbögen in gekuppeltem Zustand und Vorentkuppeln für die rangiertechnische Behandlung. Die EBAS-Funktionen beinhalten automatische Bremsprobe, elektronische Bremssteuerung, fernbetätigte Bremsumstellung und ZAK-Entkupplung. Kontrolliert werden durch dieses System Radsatzlagertemperatur, Container-Verriegelungszapfen und Beladungszustand. Auch entgleiste Radsätze werden registriert. Der Datenverkehr erfolgt über CAN-Bus. Beim Schakengehänge für zweiachsige Güterwagen wurde durch ein Einfachlangschakengehänge die Zahl der Teile reduziert. Gearbeitet wird außerdem an Radscheiben und Drehgestellen. Beim Personenverkehr stehen lärmmindernde Maßnahmen, Leichtbauweise (leichtere Drehgestelle) und die sichere Bremstechnik im Mittelpunkt. Erprobt wurden gummigefederte Räder mit Aluminium-Radkörper, Radscheiben aus Faserverbund-Werkstoff (Prototypstadium) und Radschallabsorber, insbesondere für nachts verkehrende Güterzüge. Bei der Leichtbauweise ergab sich das Problem, daß Aluminium-Wagenkastenstrukturen besonders empfindlich gegen Schwingungsanregung sind. Für den Regionalverkehr wird ein leichtes Drehgestell Typ B 5000 der englischen Firma RFS/Bombardier erprobt. In Zusammenarbeit mit der japanischen Eisenbahngesellschaft JR EAST werden Prototypen verschiedener Hochgeschwindigkeits-Fahrwerke getestet. In der Bremstechnik wird mit Bremsscheiben aus Aluminium (Wellenbremsscheiben) gearbeitet. Eine Innovation ist die Wirbelstrombremse, die der Magnetschienenbremse ähnelt, jedoch die Einhaltung eines engen Luftspalts zwischen Magnet und Schienenkopf erfordert. Der erste Serieneinsatz ist im ICE 2.2 vorgesehen.
Innovative Komponenten für Schienenfahrzeuge
Innovative components for rail-borne vehicles
Internationales Verkehrswesen ; 49 , 5 ; 221-226
1997
6 Seiten, 10 Bilder, 6 Quellen
Article (Journal)
German
Aluminium , Automatisierung , Wirbelstrombremse , Schienenfahrzeug , hydrodynamische Kupplung , Güterverkehr , Drehgestell , Lärmminderung , Leichtbauweise , Personenverkehr , Fernsteuerung , Radsatz , Steuerungssystem , Zeiteinsparung , automatische Steuerung , Rangieren , mechanische Kupplung , Eisenbahngüterwagen , Schallabsorption , Scheibenbremse , Prototyp , angewandte Forschung , Innovation
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