Es wird über die Verletzungsbeeinflussung durch Frontairbags berichtet. 45 % aller Unfälle sind Frontalkollisionen. 97 % aller Unfälle ereignen sich bei Geschwindigkeiten von weniger als 60 km/h EES (Energy Equivalent Speed, Geschwindigkeit im Aufprallversuch gegen eine starre Wand, die die gleiche Verformung wie der Unfall bewirkt). Fahrer die nur mit Dreipunktgurt gesichert sind bleiben bei 20 km/h EES zu 80 % unverletzt, die restlichen 20 % werden nur leicht verletzt. Ab 40 km/h EES nehmen schwere bis tödliche Verletzungen stark zu. Bei Fahrern mit Gurt und Frontairbag treten bis zu 60 km/h EES keine schweren oder tödlichen Verletzungen auf, die Verletzungen im Thoraxbereich werden stark reduziert. Bei EES bis 20 km/h wurde in den USA beobachtet, dass 80 % der Fahrer Verletzungen wie Prellungen und Blutergüsse durch die Entfaltungsenergie des Airbag erleiden (20 % bei ausschlieslicher verwendung des Dreipunktgurts). Bei hohen EES verursacht der Dreipunktgurt selbst Verletzungen im Thoraxbereich. Ein Teil der Verletzungen wird auch durch das Lenkrad verursacht. Diese beiden Verletzungsursachen werden durch ABS grösstenteils verhindert. Auf den Gurt kann dennoch nicht verzichtet werden, da andere Kollisonsarten, als die exakte Frontalkollision mit Airbagauslösung, nur mit dem Gurt (mit begrenzter Gurtkraft) beherrscht werden können. Bei Seitenaufprall sind neben Strukturverbesserungen des Fahrzeugs Seitenairbags für Kopf und Thorax zusätzliche geeignete Insassenschutzmassnahmen.
Unfallforschung: Konsequenzen für die Auslegung von Rückhaltesystemen
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 35 , 7/8 ; 186-190
1997
5 Seiten, 13 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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