Als Originaldokument nur Kurzmitteilung vorhanden, im wesentlichen wie folgt: Nanometergroße Fasern aus Graphit können beträchtliche Mengen Wasserstoffgas in den Zwischenräumen zwischen den Fasern speichern. Die gespeicherten Wasserstoffmengen können nach vorläufigen Abschätzungen groß genug sein, um ein mit Brennstoffzellen arbeitendes Elektromobil für eine Fahrstrecke bis zu 8000 km zu versorgen. Im Vergleich zur heutigen Wasserstoffspeicherung in Drucktanks wäre das etwa eine Verzehnfachung der Speicherleistung. Die Graphit-Nanofasern werden nach einem neuartigen Verfahren, das an der Northeastern University (Department of Chemistry, Boston, Massachusetts 02115) entwickelt wurde, aus Kohlenwasserstoffen zusammen mit Kohlenmonoxid katalytisch mit Hilfe feiner Partikel aus Nickel oder Eisen hergestellt. Die Abstände zwischen den Nanofasern liegen bei etwa 0,34 nm und lassen damit Wasserstoffmolekülen mit Durchmessern von etwa 0,26 nm ausreichend Platz zum Eindringen. Offenbar kommt es beim Speicherprozeß zu einer Art thermischer oder schwingungstechnischer 'Beruhigung' der Wasserstoffmoleküle. Damit wird von den Entwicklern die hohe Speicherfähigkeit ihres Materials erklärt, die bislang bei anderen Speicherversuchen, zum Beispiel mit Nanotubes aus Kohlenstoff, nicht zu erreichen gewesen war. Am National Renewable Energy Laboratory in Golden (Colorado) schaffen es Nanotubes lediglich, 4 % des Eigengewichts an Wasserstoff einzuspeichern. Den Entwicklern ist es aber gelungen, die Speicherfähigkeit der Nanotubes von anfangs 6 l/g Wasserstoff auf rund 30 l/g anzuheben. Die Herstellungskosten des Fasermaterial könnten bei einer Massenproduktion bei etwa einem Dollar je Kilogramm liegen, wenn die Kosten der gegenwärtigen labormäßigen Gewinnungstechnik hochgerechnet werden. Das Verfahren zur Herstellung des graphitischen Fasermaterials und seine Verwendung zur Wasserstoffspeicherung sind patentiert. Die Schutzrechte werden von einem Unternehmen wahrgenommen, an dem auch die Entwickler beteiligt sind. Derzeit laufen Experimente der International Fuel Cells Inc. (South Windsor, Connecticut 06074) mit dem Ziel, versuchsweise hergestellte Wasserstoffspeicher auf ihre Einsatzfähigkeit zum Betrieb von Brennstoffzellen zu testen.
Wasserstoff speichern in Nanofasern. 30 Kubikmeter Gas in einem Kilogramm Material
Blick durch die Wirtschaft ; 40 , 46 06.03.97 ; 12
1997
1 Seite
Article (Journal)
German
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