Die Haupt- und Heckrotoren von Hubschraubern unterliegen dem Einfluß der Corioliskraft. Beim Hauptrotor wirkt die Längsneigung der natürlichen Flattertendenz im Geradeausflug entgegen. Dadurch wird das Problem der Corioliskraft hier weniger wichtig als beispielsweise beim Tragschrauber. Der Heckrotor andererseits führt Flatterbewegungen wie ein Tragschrauber aus. Zweiblättrige Heckrotoren mit flexiblen Antriebswellen verringern die Corioliseffekte. Beim Hubschrauber Sikorsky Typ S-56 Mojave wurde der Heckrotor als Verkleinerung des Hauptrotors mit voller Gelenkverbindung und Vor- und Nacheildämpfern ausgeführt. Andere Konstruktionen sehen einen flexiblen Teil des Rotorblattschaftes außerhalb des Schlaggelenkes vor. Durch sorgfältige Anpassung der Eigenfrequenz der Vor- und Nacheilbewegung sind keine Dämpfer erforderlich. Im Hubschrauber Cheyenne der Firma Lockheed ist der Heckrotor kardanisch gelagert. Dadurch werden alle Coriolismomente eliminiert. Die Firma Hughes konstruierte für das Modell 500 einen geräuscharmen, langsam drehenden Heckrotor in Form von zwei zweiblättrigen Rotoren. Zur Vermeidung von durch Corioliskräfte induzierten Spannungen ist das Verbindungsjoch der beiden Rotoren flexibel ausgeführt. Von der Firma Sikorsky wurde ein lagerloser Heckrotor aus Verbundwerkstoffen entwickelt, der Spannungen infolge von Corioliskräften sicher aufnimmt.
Coriolis effects on tail rotor
Corioliseffekte an Heckrotoren
Rotor and Wing ; 31 , 2 ; 74-76
1997
2 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
English
Tail rotor collector ring and helicopter tail rotor structure
European Patent Office | 2024
|Rotor Blade with Radial Absorber (Coriolis Damper) - Loads Evaluation
British Library Conference Proceedings | 2006
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