2K-PUR-Lacke haben im Autoreparatursektor die Nitrocellusloselacke, Alkydharze und thermoplastischen Acrylate ersetzt. Heutige 2K-PUR-Autoreparaturlacke entsprechen voll dem Anforderungsprofil. Neuentwicklungen konzentrieren sich auf umweltfreundliche Spritzlacke, bei denen der Gehalt an organischen Lösemitteln deutlich abgesenkt ist. Bevorzugt kommen wasseremulgierte Sekundärdispersionen zum Einsatz. Die Emulgierfähigkeit wird über aminneutralisierte Carboxylgruppen erzielt, die ins Polymernetzwerk eingebaut sind. Bei Polyisocyanaten gibt es zwei Wege zur Formulierung wasseremulgierbarer Systeme und zwar den Einbau hydrophiler Bausteine und die Verwendung niedermolekularer Typen. Eine Abbildung gibt die Bausteine der verwendeten Klarlack-Rezeptur wieder. Die Polyolkomponente, die feindispers in Wasser vorliegt, wird durch Zugabe eines Verdickers hochviskos eingestellt. Dies erleichtert die Emulgierung des Polyisocyanates, welche vorteilhaft unter Benutzung eines Dissolvers oder Ultraturrax erfolgt. Eine andere Abbildung zeigt ein Modell der kolloidalen Strukturen wäßriger 2K-PUR-Systeme nach Handvermischung. Grafisch dargestellt wird ebenfalls das Abdunsterverhalten eines wäßrigen 2K-PUR-Klarlackes. Wasser verläßt den Lackfilm demnach relativ schnell. Schon nach 25 Minuten reduziert sich die Menge von 45 % auf 1,5 %, und der Lack geht von der milchig-dispersoiden Phase in die transparente-homogene Phase über. Um unter Praxisbedingungen ein 2K-System ökonomisch und ökologisch sinnvoll einzusetzen, ist eine Stabilität nach Vermischen von weniger als 2 Stunden notwendig. Wichtige Kriterien zur Charakterisierung der Verarbeitungszeit sind die Viskositätsstabilität des Naßlackes, der NCO-Gehalt des Naßlackes und die Flockenstabilität.
Wäßrige 2-K-PUR-Lacke für die Autoreparatur- und Großfahrzeuglackierung
1997
28 Seiten, 14 Bilder
Conference paper
German
Wäßrige 2K-PUR-Lacke für die Fahrzeuglackierung
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