Am 15.03.1979 zerbrach der Tanker 'Kurdistan' vor der Küste Kanadas in zwei Teile. In umfangreichen Untersuchungen, die die Ermittlung der mechanischen Eigenschaften, Bruchflächenanalysen, Ermittlung der bruchmechanischen Kennwerte und bruchmechanischen Nachrechnungen umfaßten, wurden sowohl der Hergang als auch die möglichen Ursachen rekonstruiert. Die Materialeigenschaften entsprachen den Festlegungen. Bei der Ausführung einer Schweißnaht im Bereich des Backbordbilgekiels war aber ein Fehler durch fehlende Durchschweißung entstanden, der infolge der Spannungskonzentration zu einem Ermüdungsriß führte. Der Tanker war mit Öl beladen, das auf 60 Grad C erwärmt war und zu thermischen Spannungen im Schiff führte. Als der Tanker mit voller Fahrt in ein Eisfeld lief, wurde der Spaltbruch initiiert, der in zwei Etappen zum totalen Bruch führte. Die Übergangstemperatur der Kerbschlagarbeit in der Umgebung der Schweißnaht betrug 25 Grad C. Die Bruchmechanikproben versagten bei Beanspruchungsgeschwindigkeiten >= 1,0 mm/s durch Spaltbruch. Eine bruchmechanische Analyse zeigte, daß der Ausgangsdefekt nur kritisch werden konnte, wenn sehr hohe Beanspruchungen und Beanspruchungsgeschwindigkeiten angenommen wurden. Eine erneute Analyse unter verfeinerten Annahmen, die 1991 durchgeführt wurde, zeigte, daß bei Annahme einer Temperaturerniedrigung des Schiffsrumpfes im Eisfeld der katastrophale Spaltbruch erklärt werden kann.
Investigation of the MB Kurdistan casualty
Untersuchung der Havarie des Tankers 'Kurdistan'
Engineering Failure Analysis ; 4 , 1 ; 3-24
1997
22 Seiten, 26 Bilder, 2 Tabellen, 5 Quellen
Article (Journal)
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|Practical Casualty Investigation the Investigator's Perspective
British Library Conference Proceedings | 1999
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NTIS | 1975
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