Die Prüfzeit für Korrosionsprüfungen in der Automobilindustrie sollte verkürzt werden, ohne daß durch eine Verschärfung der Korrosionsbedingungen ein veränderter Korrosionsmechanismus bewirkt wird. Dies sollte durch Einsatz verbesserter, objektiver Auswerteverfahren erzielt werden. Als Prüfverfahren wurde der Korrosionstest nach VDA 621-414 (Auslagerungsdauer 1 Jahr) zugrunde gelegt. Bei diesem Prüfverfahren werden lackierte Proben mit einem Ritz (0,4 mm bis 2 mm) versehen, und die infolge der Auslagerung stattfindende Unterrostung ausgewertet. Die Auswertung erfolgte zum einen visuell durch Ausmessen mit dem Meßschieber, und zum anderen durch die Auswertung von photographischen Abbildungen mit einem Videoverfahren. Eingesetzt wurden KTL-Proben und decklackbeschichtete Proben, von denen nach unterschiedlichen Prüfzeiten je etwa 3 cm breite Streifen abgeschnitten wurden. Die Ergebnisse zeigten, daß mit dem Videoverfahren bereits nach 4 Wochen bis spätestens nach 10 Wochen eine Aussage über das Korrosionsverhalten gemacht werden konnte, und daß bei Anwendung der computergesteuerten Bildanalyse objektive Ud-Werte erhalten wurden. Dies galt auch für die Fadenkorrosion bei Al-Proben und für verzinkte Proben. Bei der visuellen Auswertung konnten nur bei weniger guten Beschichtungen gute Ud-Werte erhalten werden. Aufgrund des oft nichtlinearen Korrosionsverlaufes mit der Zeit kann jedoch eine Prüfung nach VDA 621-414 nicht durch eine Kurzzeitprüfung mit dem Videoverfahren ersetzt werden.
Korrosionsprüfung in der Automobilindustrie
Shorter test times for corrosion tests in the automotive industry
Industrie Lackierbetrieb ; 65 , 2 ; 78-80
1997
3 Seiten, 6 Bilder, 3 Tabellen, 2 Quellen
Article (Journal)
German
Korrosionsprüfung an Beschichtungen
IuD Bahn | 1997
|Grundlagen der Korrosionsprüfung und -untersuchung
TIBKAT | 1995
|Korrosionsprüfung an Werkstoffen in Abgaskondensaten von Verbrennungsmotoren
Tema Archive | 2014
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