Im Winter kann Eis in Kanälen und Hafeneinfahrten den Schiffsverkehr erschweren oder gar lahmlegen. Hilfreich könnte da der Vorschlag des kanadischen Marine-Ingenieurs Per Andersen sein, die Eisbildung durch Erzeugung künstlicher Wellen zu verhindern. Wird nämlich Seewasser mechanisch zu Auf- und Abwärtsbewegungen angeregt, dann mischt sich das tiefere, wärmere Wasser mit dem kälteren Oberflächenwasser, das daraufhin nicht mehr gefriert. Konventionelle Enteisungssysteme, die mit Propellerantrieb, Blasen oder windgetriebenen Turbinen arbeiten, weisen allerdings nur einen geringen Effekt auf, weil sie sich nur auf vertikale Wassersäulen auswirken und Wasserpartikeln an der Oberfläche keine ausreichende Geschwindigkeit verleihen. Zunächst baute Andersen einen Prototyp seines geplanten Wellengenerators. Er besteht aus einer schwimmenden, an jedem Ende von Pontons gestützten Walze, die helikal geformt ist und somit einem großen Korkenzieher ähnelt. Sobald ein Elektromotor die 7,5 m lange Walze in Umdrehung versetzt, gehen von ihr einige hundert Millimeter hohe Wellenzüge aus. Bei ihnen ist das Verhältnis zwischen Höhe und Länge größer als bei natürlichen Wellen, was sich günstig auf deren Entstehung auswirkt. Das Zumischen des wärmeren, aus Tiefen bis zur halben Länge der Wellen und somit ohne Aufwirbeln von Bodensedimenten geholten Wassers spielt sich vorwiegend nahe der Oberfläche ab. Erste mit dem Prototyp im Hafen von Oshawa (Ontario) unternommene Versuche verliefen erfolgreich. Er löste Wellenzüge mit mehr als l5 m Breite und 100 m Länge aus, in denen die einzelnen Wellen etwa 150 mm hoch waren. Nunmehr bereitet eine in Atlanta (Vereinigte Staaten) ansässige Umweltgruppe den Bau eines 5 m langen Generators vor, der dazu beitragen soll, die Wasserqualität in Seen zu verbessern. indem er durch eine bessere Belüftung die durch ungebremste Algenblüte, Unkrautwachstum und Eutrophierung entstehenden Probleme reduziert.


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    Title :

    Künstliche Wellen brechen Eisschichten. Meerestechnik. Wasserdurchmischung verhindert Neubildung des Eises


    Additional title:

    Artificial waves break ice layers. Marine technique. Mixing of water prohibits ice renewal


    Published in:

    Blick durch die Wirtschaft ; 39 , 202 18.10.96 ; 12


    Publication date :

    1996


    Size :

    1 Seite



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Von den Eigenschaften des Eises

    Laucht, Hans | TIBKAT | 1963



    Von den Eigenschaften des Eises

    Laucht, Hans | GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1963