In Österreich liegt ein Gesetz zum Beschluß vor, das einen zweijährigen Großversuch für das Fahren mit Licht am Tag vorsieht. Die Empfindlichkeit unserer Sinnesorgane stellt sich selbsttätig auf ein bestimmtes für uns erträgliches Niveau ein. Im Straßenverkehr sind wir daher darauf eingestellt, etwa unbeleuchtete Fußgänger und Radfahrer zu sehen und darauf zu reagieren. Lichter veranlassen uns zum Hinschauen, sie lösen einen Blickzwang aus und werden somit auffällig. Das bedeutet, daß im selben Maß, in dem Kraftfahrzeuge durch Führen von Licht bei Tag auffälliger gemacht werden, die Auffälligkeit von Verkehrsteilnehmer, die kein Licht führen, sinkt. Die Empfehlung: ,Macht Licht am Tage, dann seht ihr mehr' ist absolut gleichwertig der Empfehlung: ,Macht mehr Lärm, dann hört ihr mehr'. Die Augenärzte argumentieren, daß durch helle Lichter ein Fixationsreflex ausgelöst wird, wodurch innerhalb von Sekundenbruchteilen Licht auf das Netzhautzentrum projiziert wird und somit die Stelle des schärfsten Sehens minutenlang durch Nachbilder beeinträchtigt wird. Auch der ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club) lehnt die Verwendung von Abblendlicht bei Tag nach eingehender Prüfung ab. Laut amerikanischen Untersuchungen wird durch das Fahren mit Licht am Tage eine rücksichtslose Fahrweise gefördert. Die angeblichen Vorteile in Skandinavien sind auf unsere geographischen und klimatischen Verhältnisse nicht übertragbar. Zusätzlich sind durch das Fahren mit Licht am Tage Probleme im winterlichen Kurzstreckenbetrieb infolge Überlastung der Fahrzeugbatterie zu erwarten. Außerdem würde das Fahren mit Licht am Tage jährlich etwa 63 Millionen Liter Treibstoff-Mehrverbrauch verursachen.


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    Title :

    Verkehrssicherheit - Licht am Tag


    Contributors:
    Sacher, F. (author)

    Published in:

    Publication date :

    1996


    Size :

    2 Seiten



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German






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