Die Niederdruckturbine, auf die sich die MTU München spezialisiert hat, hat im Strahltriebwerk die Aufgabe, bei 'niedrigem' Druck und 'niedriger' Temperatur den 'fan' wirksam anzutreiben und das Gas gleichmäßig und drallfrei in die Schubdüse bzw. den Mischer zu leiten. Optimale Gasführung wird mit der 'rim seal'-Dichtung erreicht, wodurch der Wirkungsgrad erhöht wird. Die aktive Spaltkontrolle sorgt durch Einblasen von Kühlluft dafür, daß der Radialspalt immer minimiert wird. Die Turbinenschaufeln müssen heute mehr als 1000 Grad C aushalten, weshalb dafür hochwarmfeste, polykristalline Legierungen (z.B. M247LC), heute vorzugsweise gerichtet erstarrt, oder Einkristallwerkstoffe (z.B. CMSX6) verwendet werden. Durch gezielte Veränderung der Schaufelprofile sollen - allerdings bei erhöhter Eintrittstemperatur - Wirkungsgrade über 94 % erreicht werden. Das gemeinsam mit Pratt & Whitney entwickelte Antriebssystem ADP (Advanced Ducted Propulsion), das von einer schnellaufenden Niederdruckturbine angetrieben wird, ermöglicht freie Wahl der Turbinendrehzahl und dadurch Verringerung der Schaufelzahlen und des Gewichts. Dadurch wird bei 1,1 % Verbrauchssenkung der Wirkungsgrad um 1 % verbessert.
Arbeitspferd im Triebwerk - die Niederdruckturbine
Working horse in the engine train - the low pressure turbine
Aerospace. Magazin der Daimler-Benz Aerospace AG ; 1 ; 36-40
1996
5 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
Gasturbine , Schub (Antrieb) , Konstruktionsdaten , Aerodynamik , Turboluftstrahltriebwerk , Leistungssteigerung , mechanischer Wirkungsgrad , thermischer Wirkungsgrad , Kraftstoffverbrauch , Gasturbinenschaufel , Hochtemperatur , Nickellegierung , Einkristall , Anstellwinkel (Tragflügel) , Gewichtsverminderung
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