Nissan hat seine Fertigung in Sunderland, Nordengland, ungewöhlich organisisiert. Im Gegensatz zu Japan sind an einem Standort nicht nur eine Montage, sondern eine Vielzahl von dazugehörigen Fertigungen nach dem Prinzip der zentralisierten Dezentralisierung konzentriert. Organisatorisch und teilweise auch rechtlich bleiben die einzelnen Produktionswerke selbstständig und verfügen über bemerkenswert große Entscheidungsfreiräumen. Die selbstständigen Betriebsbereiche betrachten sich als Kunden oder Lieferanten und drängen auf Produktqualität. Bei der Endkontrolle entdeckte Fehler werden von den verantwortlichen Arbeitern behoben. Die Teams wetteifern hinsichtlich Qualität und Produktivität. Arbeitskräfte im Karosseriezusammenbau sind für die Behebung einer Vielzahl von Störungen besonders ausgebildet. Nach dem nahezu vollautomatischen Zusammenbau der Karosse wird ein Chip an die Vorderfront geheftet, der den Weg des Fahrzeuges durch die Fertigungsstraßen steuert. Der Maßstab für die zentralisierte Dezentralisierung, die mit Teameingebundenheit verbunden ist, sind Fehlerlosigkeit der Arbeit und Produktivitätssteigerung. Der Bestand an Zulieferteilen reicht für 1,6 Fertigungstage; angestrebt sind 1,0 Tage. Das entspräche 5 % des Durchschnitts in der europäischen Automobilindustrie. Sechs räumlich benachbarte Zulieferer sind stark in das Nissan-Produktionssystem eingebunden.
Nissans Fertigungs-Organisation fällt aus dem Rahmen. Die 'zentralisierte Dezentralisierung'
Nissan's extraordinary production organisation. 'Centralized decentralization'
VDI-Nachrichten ; 50 , 37 ; 20
1996
1 Seite
Article (Journal)
German
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