Der Markt für Schienenfahrzeuge ist von einem dramatischen Preisverfall und Wettbewerb gekennzeichnet. Unter anderem darf der neue ICE Typ 2.2 nur noch halb so viel kosten wie sein Vorgänger. ICE- Hersteller ABB Daimler-Benz Transportation (Adtranz) erreichte unter anderem dieses selbstgesteckte Ziel, qualitativ und kostenmäßig besser zu sein als der Wettbewerb, im Bereich Rohbau. Mit der Einführung der Aluminium-Integralbauweise konnte ein wesentlicher Fortschritt erreicht werden. Die einzelnen Baugruppen (Boden, Dach, Seitenteile) aus Aluminium-Strangpreßprofilen bestehen aus nur wenigen Segmenten. Die Strangpreßprofile, etwa 600 mm breit und 24 m lang werden auf einer vollmechanisierten Schweißanlage mit einem neu entwickelten MIG-Zweidrahtverfahren geschweißt. Der Vorteil des Zweidrahtverfahrens ist die geringe Wärmeeinbringung und ein verzugsarmes Schweißen. Die erreichbaren Schweißgeschwindigkeiten bewegen sich in dem Bereich über 1,25 m/min. So wird nicht nur die Schweißzeit halbiert sondern auch die Nacharbeit auf ein Minimum reduziert. Mit der Clos-Anlage werden je sechs Außen- und sechs Innennähte, das entspricht etwa 130 m Schweißlänge einer Flachbaugruppe, in 20 min abgearbeitet. Zur optimalen Vermessung der Schweißfuge und zur Kontrolle des Schweißprozesses wird ein Lasersensor eingesetzt. Dieser fährt beim Schweißen die Nahtposition ab und hält, wenn Abweichungen innerhalb der Nahtlage auftreten, den Brenner exakt in der optimalen Schweißlage.
Mit voller Fahrt zum halben Preis. Schienenfahrzeuge: Zweidrahtschweißen senkt Fertigungskosten
Produktion, Landsberg ; 35 , 28 ; 12-13
1996
2 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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