Rapsöl könnte prinzipiell in folgenden Formen als Kraftstoff in Dieselmotoren eingesetzt werden: reines Rapsöl, Rapsöl plus Diesel, rapsölstämmiger Diesel, Rapsölmethylester oder Rapsölmethylester plus Diesel. Tests an einem Volkswagen mit 1,61-Wirbelkammer-Turbodieselmotor ergaben jedoch, daß Rapsöl sowohl rein als auch in Beimengungen durch seine hohe Viskosität und schlechte Zerstäubungsqualität ungeeignet ist für schnellaufende Dieselmotoren. Eine Alternative ist rapsölstämmiger Diesel; hierbei wird Rapsöl bereits in der Raffinerie beigemischt und in gesättigte Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Das Rapsöl wird nach dem Verfahren der VEBA OEL AG entweder zum Vakuumgasöl oder zum Mitteldestillat gegeben und dann hydriert. Rapsölstämmiger Diesel (30 Prozent) wirkte sich auf alle Emissionen außer NOx mindernd aus. Bei Verwendung von Rapsölmethylester (RME) vermindert sich besonders die Emission polyzyklischer Kohlenwasserstoffe. Die Emission an Aldehyden / Ketonen sowie NOx steigt jedoch an. Zu beachten ist bei RME ferner, daß der Stoff Kunststoffe angreift. Einige Kunststoffteile müssen deshalb durch Teile aus Fluorkautschuk ersetzt werden. Von den genannten Kraftstoffen ist bisher nur RME marktmäßig eingeführt. Seine Qualität wird durch die Vornorm DIN V 51606 beschrieben. Wichtig ist ein niedriger Wassergehalt (bis 300 mg/kg), um das Wachstum von Organismen im Kraftstoff zu verhindern. Alle Volkswagen ab Modelljahr 1996 mit verbrauchsgünstigen Dieselmotoren können wahlweise mit Mineralöl-Diesel oder Bio-Diesel oder einer Mischung beider betrieben werden.
Erfahrungen mit Kraftstoffen aus Rapsöl für Diesel-Personenkraftwagen
Experiments with rapeseed oil powered diesel cars
Internationales Verkehrswesen ; 48 , 4 ; 33-38
1996
6 Seiten, 13 Bilder, 7 Quellen
Article (Journal)
German
Erfahrungen mit Kraftstoffen aus Rapsöl für Diesel-Personenkraftwagen
Tema Archive | 1995
|Online Contents | 1995
Motorprüflauf mit Rapsöl-Diesel-Mischungen : Schlussbericht
TIBKAT | 2003
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