Das erste serientaugliche Airbag-System mit Pyrotechnik wurde 1980 vorgestellt. Der Airbag gehört beim Gros der Automobilhersteller zur Serie und wird auch bei Kleinwagen als Option angeboten. Die Schutzwirkung des Airbags besteht in der Begrenzung einer möglichen Schleuderbewegung des Kopfes durch Aufnahme der Aufprallkräfte. Airbag-Systeme bestehen aus den Modulen mit dem Gasgenerator, dem Luftsack, Gehäuse und Abdeckung sowie der Steuerelektronik. Innerhalb weniger Millisekunden muß die Auslöse-Elektronik entscheiden, ob der Airbag gezündet wird oder nicht. Dabei rechnet sie mit den integrierten Sensoren die unterschiedlichen Verzögerungsmodelle durch. Die Kontur des Luftsacks als Kernbauteil des Airbag-Systems wird unter Berücksichtigung feststehender Parameter wie Insassengröße und Airbagfüllzeit definiert. Um die korrekte Entfaltung des Luftsacks mit einer optimalen Dämpfungsrate für Insassen aller Größen und Gewichte zu erreichen, müssen Kompromisse eingegangen werden. Die Ausströmöffnungen für das Gas, die Fangbänder im Luftsack und die Durchlässigkeit des Airbagmaterials sind die wichtigsten Konstruktionsparameter. Treffen Kopf und Brust der Insassen auf das Luftpolster, dann wird das eingeschlossene Gas aus den Ausströmöffnungen gedrückt und dadurch eine optimale aufpralldämpfende Wirkung erzielt. Die wesentlichen Pro- und Contra-Standpunkte der Airbagtechnik werden diskutiert: Die Lebensdauer des Airbags entspricht der des Fahrzeugs; die Funktion des Airbags ist im gesamten Temperaturbereich sicherzustellen; die Toxizität des freigesetzten Natriumacid ist marginal; das Aufblasgeräusch von 150 dB wird vom Crashgeräusch überlagert. Darüber hinaus darf der Airbag keine Verletzungen bei Kindern, Brillenträgern und bei Rettungsmannschaften verursachen. Der Airbag benötigt keine Wartung oder eine spezielle pyrotechnische Ausbildung für eventuelle Reparaturarbeiten. Im Jahre 2000 soll das Marktpotential auf knapp 70 Millionen Stück ansteigen. Im Trend liegen die Full-Size-Säcke mit etwa 70 Liter Inhalt auf der Fahrerseite und 100 bis 150 Liter auf der Beifahrerseite. Für Lkw ist der Airbag derzeit noch in Entwicklung.


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    Title :

    Ein Luftsack macht Karriere. Aufbau, Funktion und Perspektiven von Airbag-Systemen


    Additional title:

    An airbag penetrates the market. Airbag systems: Dismantling, function and outlook


    Contributors:
    Schwarz, U. (author)

    Published in:

    Krafthand ; 68 , 21 ; 1512-1515


    Publication date :

    1995


    Size :

    4 Seiten, 9 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German





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