Unfälle, bei denen ein Fahrzeug ohne Reaktion des Fahrers auf ein Hindernis auffährt oder von der Fahrbahn abkommt, sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf Ablenkung oder Übermüdung des Fahrers zurückzuführen. Bisherige Arbeiten, das Müdewerden eines Fahrers direkt durch physiologische Messungen (Puls, EEG) zu erkennen, waren in der Praxis vor allem wegen der schwierigen Meßtechnik und des fehlenden Bezugs zur Verkehrssituation wenig erfolgversprechend. Diesem Defizit kann mit einem 'Einschlafwarner' begegnet werden, bei dem die Gefährlichkeit der Fahrsituation mittels der Analyse eines Videobildes des vorausliegenden Straßenbereichs bestimmt wird. Eine Kamera mit nachgeschalteter Bildverarbeitung erkennt den Fahrbahnverlauf, sowie die Position und die Geschwindigkeit des Fahrzeuges in der Fahrbahn. Hieraus läßt sich die Zeitreserve bis zum voraussichtlichen Überfahren des Fahrbahnrandes bestimmen. Unterschreitet die Zeitreserve einen kritischen Wert, so wird der Fahrer durch ein richtungsspezifisches Geräusch, das sogenannte Nagelbandrattern gewarnt, das ihn zu intuitiven Reaktionen in die richtige Richtung veranlassen soll. Ein Fahrsimulatorversuch mit echtem 'Sekundenschlaf' bei LKW-Fahrern soll folgende Fragen klären: Erschrickt der Fahrer beim Ertönen des Warngeräusches? Reagiert der Fahrer in die richtige Richtung? Kann das Müdewerden aus dem Lenkverhalten des Fahrers erkannt werden? Die noch laufende Auswertung des Fahrsimulatorversuchs wird diese Fragen beantworten. Weitere Forschungsarbeiten betreffen die Warnung vor dem Auffahren auf Hindernisse.
Fahrerwarnsystem - Einschlafwarner
Driver warning system - Sudden sleep warning system
1995
11 Seiten, 15 Bilder
Conference paper
German