Es wird über die Auswirkungen der Richtlinien 71/320/EWG und ECE-R13 auf die Durchführung und Auswertung von Bremsprüfungen für Kraftfahrzeuge berichtet. Zur Zeit sind bei der Beurteilung der Bremswirkung die Begriffe Bremsweg und Verzögerung üblich. Während der Begriff Bremsweg eindeutig definiert ist, sind bei der Verzögerung national unterschiedliche Definitionen und Auswertungen zugelassen. Die neuen Richtlinien benutzen den Ausdruck mittlere Vollverzögerung dm in m/s2, dm=(vb2-ve2/25,92.(se-sb). Es bedeuten vb und ve: Die Geschwindigkeit bei Auswertebeginn und -ende in m/s; se und sb: Wege bei Auswertebeginn und -ende in m. Dieses Verfahren ist mit der physikalisch exakten Formel korreliert. Drei weitere Auswerteverfahren, die ebenfalls zur Auswertung von Bremsungen eingesetzt werden können, werden theoretisch und in Bremsversuchen miteinander verglichen. Die Abweichungen sind max. 2 %. Beschrieben werden die zeitlichen Verzögerungsverläufe: Konstante Verzögerung, fallende Verzögerung und steigende Verzögerung. Die dm wird nur für Bremsungen bestimmt,die zum Stillstand des Fahrzeugs führen. Die Bestimmung der dm ist auch mit den bisherigen Methoden, konventionell, rechnergestützt und mit EDV-Meßfahrten erlaubt. Die Bestimmung der Auswertegrenzen erfolgt ohne zusätzliche Meßaufnehmer. Bremsungen auf allen Fahrbahnen und für alle Bremssysteme (auch ABS) sind zulässig. Die Gleichungen für alle Methoden sind angegeben.
Bestimmung der mittleren Vollverzögerung von Kraftfahrzeugen
Calculating the mean fully developed deceleration for motor vehicles
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 98 , 1 ; 56-63
1996
8 Seiten, 4 Bilder, 3 Tabellen, 6 Quellen
Article (Journal)
German
Bestimmung der mittleren Vollverzögerung von Kraftfahrzeugen
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