Thermoplaste haben den Vorteil, daß sie chemisch unvernetzt sind und daher über eine hohes Recyclingpotential verfügen. Sie sind fast unbegrenzt wiederaufschmelzbar, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Nicht ohne Einfluß ist das Einschleppen auch kleinster Mengen an Verunreinigungen. Es muß bedacht werden, daß die Probleme beim werkstofflichen Recycling der technischen Thermoplaste weniger aus ungenügender Stabilität gegenüber Alterung oder mehrfacher Verarbeitung als eher aus ungenügender Sortenreinheit bei der Rückgewinnung resultieren. Im Unterschied zu den Thermoplasten bieten sich bei den Polyurethanen verschiedene Verfahren für ein werkstoffliches Recycling an. Aus der Vielzahl der Verfahren muß das für den jeweiligen Anwendungsfall optimale herausgesucht werden. Dabei gilt generell, je geringer der Vernetzungsgrad des wiederzuverwertenden Polyurethans ist, umso mehr greifen die Verfahren, die der Verarbeitung der Thermoplaste ähneln. Vor allem die Werkstoffgruppe der Polyurethane erlaubt die Anwendung rohstofflicher Recyclingtechnologien. Hinsichtlich des Altreifenrecyclings werden gegenwärtig neue Ansätze für einen Wiedereinsatz von Gummimehlen in Neureifen oder anderen Anwendungen untersucht. Wesentliche Voraussetzung für ein effizientes Recycling ist die Erzeugung sortenreiner Stoffströme. Um sicher und kostengünstig zu sortenreienen Stoffströmen zu kommen, wird an Kunststofferkennungssystemen gearbeitet. Eine gewichtige Rolle spielt auch der Ausbauaufwand, den die Demontagebetriebe noch scheuen. Die Wiederverwertung von Kunststoffen aus dem Altfahrzeug ist immerhin in zahlreichen multi- und bilateralen Projekten und Pilotstudien nachgewiesen worden. Die in Deutschland tätigen Aufbereiter erhalten heute ihr Vormaterial in erster Linie aus der Werkstattentsorgung. Laut einer Recherche der Volkswagen AG fallen in den VW-Werkstätten vorwiegend die folgenden Kunststoffteile an: Stoßfänger, Kühlergrills sowie Heck-und Blinkleuchten.
Werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen aus Altautomobilen
1995
17 Seiten, 8 Bilder, 20 Quellen
Conference paper
German
Werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen aus Altfahrzeugen
Automotive engineering | 1996
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|Werkstoffliche Betrachtung des Einsatzverhaltens von Schneidkeramik
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|Werkstoffliche Grundlagen und Technologie des Kunststoffrecyclings
Automotive engineering | 1993
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