Die derzeitige Marktlage zwingt weltweit agierende Fahrzeughersteller über neue Entwicklungskonzepte nachzudenken. Der Volkswagen-Konzern hat sich für eine neue Struktur für die Produktentstehung entschieden, um basierend auf der 'Plattformstrategie' mit Gleich- und Systemteilen weltweit die Synergiemöglichkeiten wesentlich zu verstärken und überall marktgerechte Modelle anbieten zu können. Mit einer Plattform werden etwa 60 % des Entwicklungsumfangs und der Kosten für ein neues Fahrzeugmodell abgedeckt. Damit wird die innere Struktur des Fahrzeuges beschrieben, die aber kaum Einfluß auf die Außenhaut des Fahrzeuges hat und damit eine individuelle Markenaussage ermöglicht. Innerhalb einer Plattform kann dabei durchaus in den Aggregaten und auch im Ausstattungsgrad differenziert werden. Dazu muß bereits bei der Entwicklung der Plattform berücksichtigt werden, daß die geometrische Einbaubarkeit für die verschiedenen Aggregate möglich ist. Auch die Ausmaße der Karosse sind in gewissen Grenzen in der Breite und Länge variabel. Nach diesen Maßstäben gemessen, sind allein im PKW-Segment des Volkswagen-Konzerns 17 verschiedene Plattformen im Einsatz. Diese Vielfalt soll in den nächsten Jahren auf 4 Plattformen zurückgeführt werden. Zur Zeit werden die Basisplattformen in der Quermotorisierung von Volkswagen und in der Längsmotorisierung von Audi entwickelt. Die Koordinierung der weltweiten Entwicklungsaktivitäten erfolgt über das Konzernproduktstrategie-Komitee, wobei jede einzelne Marke für die Entwicklungen des Produktes auch außerhalb Deutschlands verantwortlich ist. Die Plattformstrategie hat auch zum Einsatz von Gleichteilen (z.B. Batterie, Getriebe, Airbag) und Systembauteilen (z.B. Hinterachse die zwar gleich konstruiert, aber andere Maße hat) geführt.
Konzernweite Entwicklungsstrategien
1994
13 Seiten, 10 Bilder
Conference paper
German
Konzernweite Entwicklungsstrategien
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