Die S-Bahnzüge - ursprünglich zur Verkehrsbewältigung für die Olympiade 1972 entwickelt - sind heute aus dem schnellen Nahverkehr Münchens nicht mehr wegzudenken. Laut Ausschreibung galten seinerzeit für die Entwicklung der dreiteiligen Triebzüge folgende Vorgaben: große Kapazität an Sitz- und Stehplätzen, rascher Fahrgastfluß, zeitgemäße, moderne Ausstattung, große Antriebsleistung, hohe Bremsverzögerung. Es wurde den Vorgaben entsprechend entschieden für die Prototypen die Endwagen in Stahlleichtbau und den Mittelwagen in Aluminiumleichtbau auszuführen. Mittelwagen in der Aluminium-Leichtbaukonstruktion haben sich im betrieblichen Einsatz und bei Festigkeitsprüfungen gut bewährt. Bei der Ermittlung der Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung von 100 Fahrzeugen ergab sich ein Materialkosten-Mehraufwand für Aluminium gegenüber Stahl. Da die Aluminiumbauweise kostengünstiger durchgeführt werden kann, ergibt sich etwa eine Preisgleichheit für Nahverkehrswagen aus Aluminium und Stahl. Aluminiumwagen können mit einer Gewichtsersparnis von etwa 10 % hergestellt werden. Aufgrund der genannten Vorteile ist die Aluminiumleichtbau-Konstruktion für Schienenfahrzeuge der Stahlbauweise deutlich überlegen und auch für Endtriebwagen gut geeignet.
Leichtbau von Schienenfahrzeugen - eine Rückschau (Teil 2)
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 119 , 5 ; 157-167
1995
11 Seiten, 15 Bilder, 6 Tabellen
Article (Journal)
German
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