Durch weitere Zuwanderung in die Ballungsgebiete ist ein Ausweichen auf die angrenzenden Wasserbereiche unumgänglich, denn bei der damit verbundenen Steigerung des Warenaustausches zwischen den verschiedenen Gebieten kommt den Verkehrswegen auf dem Wasser eine neue Bedeutung zu. Neben den Landstationen wird die Lagerung und Warenverteilung auf dem Wasser erfolgen und zwar zunächst als schnelle Marktreaktion bei Verwendung mobiler Einheiten zur Behebung von Engpässen, später als Warenverteilzentren als Keimzelle für sich entwickelnde Märkte. Schwimmende Läger können sowohl auf Flüssen, Binnenwasserstraßen, an Küsten sowie in Häfen eingesetzt werden. Ihr Vorteil liegt darin, daß die Waren über das Wasser angeliefert und über das schwimmende Lager in die Verkaufsbereiche verteilt werden können. Hierbei entfällt der Schwertransport über die Straße. Die Warenverteilung kann über kleine Ladungsträger in die Einzelhandelsgeschäfte erfolgen. Immer dort, wo Stadtzentren und Einkaufszentren in Fluß- und Hafennähe liegen, bietet sich diese Möglichkeit an. In Ballungszentren wie New York, Hongkong usw. ergäben sich zusätzliche Wirtschaftlichkeitsvorteile durch die Einsparung von teurem Grund und Boden. Als Systemstudie wurde bei der Bremer Vulkan Verbund AG das schwimmende Distributions Center SDC für den Einsatz als Lebensmittelverteillager in Krisengebieten entworfen. Dieser Entwurf wird ausführlich beschrieben. Schwimmende Läger sind demnach eine echte Alternative zu den landgestützten Logistikzentren. Sie werden in Zukunft einen festen Platz neben diesen einnehmen und eine interessante Bereicherung des Logistikangebotes mitsichbringen. In Abhängigkeit von der Anwendung und den Rahmenbedingungen ist der wirtschaftliche Einsatz von schwimmenden Lägern auch heute schon gegeben.
Schwimmende Läger - eine Alternative mit Zukunft
1994
20 Seiten, 15 Bilder, 1 Quelle
Conference paper
German