Polyurethan-(PUR-)Weichintegralschäume für Lenkradummantelungen ließen sich bisher nur mit FCKW als Treibmittel schäumen. Wird Wasser in einem Molekularsieb (mikroporöse Aktivkohle) eingekapselt, verdampft es als Treibmittel nicht schlagartig, sondern wird kontinuierlich mit steigender Schaumtemperatur freigesetzt und reagiert mit dem Isocyanat. Das Ergebnis ist eine gewünschte Kombination von offenzelligem Schaumkern und kompakter Außenhaut. Das Schäumen von Airbag-Lenkrädern erwies sich am schwierigsten, aufgrund der komplizierten Struktur dieser Lenkräder. Erst der das Molekularsieb ergänzende Zusatz von n-Pentan oder tertiärem Butanol ergab eine Viskositätserniedrigung und damit ein besseres Fließverhalten. Tabelliert sind entsprechende Rezepturen und Randzonenverdichtung an Prüfplatten sowie mechanische Eigenschaften und Gegenüberstellung der Ergebnisse von Abriebprüfungen. Die geschilderten Schaumsysteme lassen sich auf handelsüblichen, geringfügig modifizierten Zwei- oder Dreikomponenten-Schäumanlagen verarbeiten. Mit einer ausgewählten Variante wurden nahezu alle Automobilhersteller bemustert. Ein Produktionsversuch mit 2000 Lenkrädern verlief positiv. Beim Recycling schneidet die neue PUR-Systemfamilie gut ab.
Wasser - eine ökologische Alternative für FCKW. Halogenfrei getriebener Polyurethan-Schaum für Lenkradummantelungen
Water - an ecological alternative to CFC
Kunststoffe, München ; 85 , 4 ; 509-516
1995
4 Seiten, 2 Bilder, 3 Tabellen
Article (Journal)
German
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