Um die Transportgeschwindigkeit und damit die Umschlagleistung bei selbstfahrenden Arbeitsmaschinen (Radlader, Ackerschlepper) zu erhöhen, muß das Fahrverhalten verbessert werden. Passive Schwingungsdämpfung z. B. mittels Federung und Tilgung ist aufwendig. Ackerschlepper werden z. B. hydropneumatisch abgefedert, wobei Niveauregulierung für lastunabhängige Einfederung sorgt. Außerdem kann die Federung blockiert werden. Bei Radladern hat sich als wesentlicher Nachteil der passiven Schwingungsdämpfung die Abhängigkeit von einem bestimmten Ladezustand der Schaufel herausgestellt. Die zu digitaler Funktionsweise weiterentwickelte elektronische Hubwerksregelung von Bosch für Ackerschlepper gestattet aktive Schwingungsdämpfung. Sie kommt mit den ohnehin vorhandenen Komponenten der Hubwerkshydraulik und Elektronik aus und stellt nur ein Stück Software im Mikrocontroller dar. Als Heckschwingungsdämpfer ist das Gerät bereits eingeführt, als Frontschwingungsdämpfung wurde es an der TU Berlin erfolgreich erprobt. Selbst ein nahezu unlenkbares Fahrzeug (Radlastfaktor n ungefähr gleich 2/3) könnte noch wirkungsvoll gedämpft werden. Der Fahrkomfort verbessert sich deutlich, die dynamische Belastung von Fronthubwerk und Anbaugeräten verringert sich. Bei Radladern kann der Aufwand für Sensoren und Elektronik durch den Wegfall der für die passive Schwingungsdämpfung vorhandenen Speicher, Leitungen und Ventile weitestgehend kompensiert werden. Das aktive System stellt sich selbsttätig auf die sich ändernden Eigenfrequenzen des Radladers bei unterschiedlicher Schaufelbeladung ein. Das System eignet sich auch für kleinere zweiachsige Autokrane.
Aktive Schwingungsdämpfung für ungefederte Arbeitsmaschinen
Active vibration damping for mobile plant without spring suspension
Ölhydraulik und Pneumatik ; 39 , 3 ; 188-192
1995
5 Seiten, 13 Bilder, 18 Quellen
Article (Journal)
German
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