Immer mehr Kfz-Stoßfänger werden aus modifizierten Polypropylen hergestellt und lackiert. Die Lackierung ist bezüglich Lackhaftung schwieriger im Vergleich zu anderen Stoßfängermaterialien. Die unpolare Oberfläche erfordert selbst bei Verwendung spezieller Haftschichten eine Vorbehandlung (Beflammen, Koronabehandlung, Plasmabehandlung). Die Art der Modifizierung von Polypropylen beeinflußt wesentlich die Lackierbarkeit. Seit einiger Zeit werden spezielle 2K-Grundierungen eingesetzt, die die Aufgaben von Haftvermittler und Füller in sich vereinigen, ohne deren Nachteile aufzuweisen. Für die Decklackierung von Stoßfängern aus mod. PP werden in der Regel elastische 2K-PUR-Lacke eingesetzt. Im Falle der Metallic-Lackierung werden aus Gründen der Emissionsminderung verstärkt wasserverdünnbare Basislacke anstelle der herkömmlichen, lösemittelhaltigen Basislacke eingesetzt. Auch im Grundierungsbereich und auf dem Gebiet der Klarlacke und normaler Decklacke geht die Entwicklung zu wasserverdünnbaren Systemen. Bei den wasserverdünnbaren Grundierungen zeigt sich eine klare Überlegenheit der 2K-Systeme in Bezug auf die Wasserfestigkeit ab, insbesondere dann, wenn auch die nachfolgenden Lackschichten wasserverdünnbar sind. Durch den Einsatz von elektrostatischen Sprühorganen steigt der Auftragswirkungsgrad von heute durchschnittlich 30-40 % auf 60-70 % an. Voraussetzungen sind allerdings leitfähige Kunststoffe oder ableitfähige Grundierungen. Ein Sonderfall ist das UniCarb-Verfahren, bei dem die organischen Lösungsmittel in konventionellen Lacken durch überkritisches, flüssiges Kohlendioxid ersetzt werden. Entwicklungsziele sind die Verringerung der Lackschichten bzw. Lackschichtdicken, die Einsparung der Grundierung sowie der Einsatz kostengünstigerer Polypropylene.
Lackieren von KFZ-Außenteilen aus modifiziertem Polypropylen
1994
11 Seiten, 3 Bilder, 3 Tabellen
Conference paper
German
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