Untersucht wird am Beispiel der Verkehrsmittelwahl bei Urlaubsreisen warum umweltverträgliche Verhaltensabsichten oftmals nicht zu tatsächlichen Verhaltensänderungen führen. Es stellt sich die Frage, wie und ob man das touristische Verhalten erfolgreich umweltverträglich gestalten bzw. steuern kann. Von Deutschlandurlaubern benutzen zur Anreise ca. 90 v.H. den eigenen PKW. Die restlichen 10 v.H. verteilen sich auf Bahn, Bus, Fahrrad und Motorrad. Der Freizeitverkehr macht über 40 v.H. am gesamten Personenverkehr aus. Nach dem Ergebnis der dargestellten Regressionsanalyse zufolge ist die Absicht, bei einem neuerlichen Deutschlandurlaub tatsächlich die Bahn als Anreisemittel zu benutzen, um so nachhaltiger, je stärker der normative Einfluß durch den Lebenspartner, je preiswerter die Bahnreise ist und je geringer die Beeinflussung der Flexibilität am Urlaubsort ohne Auto ist. Das vergangene Verhalten hat mit Abstand das größte Gewicht auf die umweltschonende Verhaltensabsicht. Daher resultiert die Schwierigkeit, Personen ohne Bahn-Anreiseerfahrung zu einer umweltfreundlichen Verhaltenskonversion zu bewegen. Da der Bahn durchweg Umweltvorteile zugestanden werden, kann eine derartige Konversion keineswegs durch Informationen über Umweltvorteile erreicht werden. Um die Autofahrer zum Umstieg auf die Bahn zu bewegen, ist eine Senkung des Fahrpreises der Bahn (oder eine Erhöhung der Kosten des Autofahrens) notwendig und die Bereitstellung einer flexibilitätsfördernden Infrastruktur am Urlaubsort notwendig.
Bedingungen ökologischer Verhaltenskonversion - Ergebnisse einer empirischen Studie 'Auf die Bahn umsteigen' aus institutionstheoretischer Sicht
Zeitschrift für angewandte Umweltforschung ; 7 , 4 ; 512-525
1994
14 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle, Quellen
Article (Journal)
German
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1994
|IuD Bahn | 1994
|IuD Bahn | 1996
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