Mit diesem Verfahren wird es ermöglicht, Komponenten von Fahrwerksbaugruppen während eines früheren Entwicklungsstadiums in einem Versuchsstand physikalisch richtigen multiaxialen Versuchbelastungen auszusetzen, noch bevor Belastungsdaten aus Fahrbetriebsmessungen zur Verfügung stehen. Somit kann die Festigkeitsbeurteilung von Achskomponenten in einer frühen Entwicklungsphase vorgenommen werden. Dem Verfahren liegt, neben einem multiaxialen Versuchsstand, ein typisiertes Belastungsprogramm zugrunde. Zunächst erfolgt die Bestimmung der Höchstwerte der maßgebenden Belastungen für die verschiedenen Lastfälle und Lastrichtungen anhand von Fahrzeugdaten. Dem folgt die Anpassung eines typisierten Belastungsprogramms ausgehend von den abgeleiteten Belastungen und den versuchsstandsspezifischen Kalibrierfaktoren und die Durchführung von Versuchen. Dieses Belastungsprogramm differenziert nach unterschiedlichen Lastrichtungen und physikalisch unterschiedlichen Lastfällen. Maßgebende Lastrichtungen sind bestimmt durch Vertikal-, Seiten-, Längs- und Bremskräfte, maßgebende Lastfälle sind Geradeausfahrt, Kurvenfahrt, Beschleunigen und Bremsen. Wichtige Randbedingungen zur Verkürzung der Versuchszeit gegenüber der realen Lebensdauer werden berücksichtigt, ohne daß dabei andere, nicht zutreffende, Schädigungsmechanismen angesprochen werden. Durch die Struktur des Belastungsprogramms ist eine einfache Anpassung auf die Komponenten von Fahrzeugen unterschiedlicher Größe und Einsatzbedingungen möglich. Die erforderliche Zeit für die Anpassung des Programms und Durchführung von drei Versuchen beträgt insgesamt etwa vier bis fünf Wochen, einschließlich der Kontrolle der Beanspruchungen an einzelnen interessierenden Systempunkten.
Simulation typisierter, mehraxialer Belastungsabläufe an Fahrzeug-Achskomponenten
1994
21 Seiten, 15 Bilder, 13 Quellen
Conference paper
German
Mechanisches Versagen von Kunststoffen - Anstrengungsbewertung mehraxialer Spannungszustaende
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