Mercaptane, die aus Sicherheitsgründen zur Riechbarmachung von ansonsten geruchlosem Erdgas verwendet werden, können durch O2 zu relativ schwachriechenden Oxidationsprodukten umgewandelt werden. Diese Reaktion wird durch Eisenoxide, die in Abwesenheit von Luft-O2 selbst als Oxidationsmittel wirken, katalysiert. Untersucht wurde der Einfluß von Rohrstaub auf die Oxidation von Odoriermittel auf Mercaptanbasis anhand von Staubproben aus Stadt- und Erdgasleitungen der neuen Bundesländer. Die Untersuchungsmethoden waren Korngrößenbestimmung, Röntgendiffraktometrie, Gaschromatographie und Massenspektrometrie. Die Staubproben bestehen überwiegend aus amorphen Eisenoxiden. Diese amorphe Struktur führte zu einer größeren Adsorption als es bei Substanzen mit ähnlicher Korngröße, jedoch mit kompakter Struktur der Fall wäre. Dieser Rohrstaub vermag entweder die Oxidation der Mercaptane durch O2 zu katalysieren oder in O2-Abwesenheit selbst als Oxidationsmittel zu wirken. Unter den gegebenen Umständen der Stadtgasversorgung war der untersuchte Staub weitestgehend inaktiv. Dies wurde auch durch die praktischen Beobachtungen bei der Umstellung des Odormittels F7 auf Scentinel E bestätigt, bei der keine nennenswerten Verluste an Mercaptanen beim Erdgastransport über große Strecken festgestellt wurden. Abschließend werden die Ergebnisse unter Fachleuten diskutiert.
Wechselwirkungen zwischen odoriertem Stadt- bzw. Erdgas und dem Rohrstaub
Interaction between odorized town- or natural gas and pipe dust in the pipelines of the new Federal states
Das Gas- und Wasserfach. Ausgabe Gas, Erdgas ; 135 , 4 ; 207-211
1994
5 Seiten, 8 Bilder, 2 Tabellen, 5 Quellen
Article (Journal)
German
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