Die Auswahl von Stoßdämpfern als Mittel zur Abstimmung von Fahrwerken stellt einen Kompromiß zwischen Fahrkomfort und Fahrsicherheit dar. Mit konventionellen Dämpfern und Federn ist dieser Kompromiß auf einen engen Bereich beschränkt, der nur mit Hilfe der Elektronik durchbrochen werden kann. Hier bieten semiaktive Dämpfungssysteme mit extrem geringen Reaktionszeiten gute Voraussetzungen für eine weitere Verbesserung des Fahrkomforts. Die Dämpfungskräfte im semiaktiven Dämpfersystem vermindern nach dem Huang-Regelalgorithmus die vertikale Aufbaubeschleunigung. Zur stetigen Anpassung der Fahrzeugzustände wird die Dämpfereinstellung im semiaktiven Fahrwerk wesentlich schneller als im adaptiven Dämpfersystem angesteuert. Dadurch wird ein besserer Komfort erzielt. Gegenüber einem vollaktiven System benötigt das semiaktive System nur geringe Fremdenergie zur Ansteuerung des Stellgliedes und für den Controller. Durch den Wegfall des komplexen hydraulischen Systems, das bei aktiver Fahrwerksregelung erforderlich ist, ist das semiaktive System preisgünstig realisierbar. Zur weiteren Kostenreduzierung wird daran gearbeitet, einige Sensoren einzusparen. In der Erprobungsphase befindet sich auch ein Proportionalventil, dessen einfache Konstruktion und stufenlose Verstellbarkeit zusammen mit einer darauf zugeschnittenen Regelung eine weitere Steigerung des Komforts bei reduzierten Kosten erwarten lassen.
Das komfortorientierte semiaktive Dämpfungssystem
1991
15 Seiten, 13 Bilder, 3 Quellen
Conference paper
German