Anhand von zwei unterschiedlich aufgebauten Statistiken über die Ursachen von Schiffshavarien wird zunächst gezeigt, und an einzelnen Beispielen verdeutlicht, daß Schiffsunfälle nicht monokausal betrachtet werden dürfen. Die aufgeführten Ursachen können durchaus miteinander in Wechselwirkung stehen. Die weiteren Ausführungen stehen unter dem Aspekt der Fehlerfreundlichkeit und der Fehlertoleranz von Mensch-Maschine-Schnittstellen. Unter dem Gesichtspunkt der menschlichen Systemkomponente werden Handlunglungsfehler, die zu Havarien beitragen können, nach drei verschiedenen System-Kontexten klassifiziert: (1) Ergonomische Unzulänglichkeiten (Mensch-Maschine-Kontext). (2) Kommunikationsfehler (Mensch-Mensch-Kontext). (3) In der Person selbst begründete Fehlhandlungstendenzen (intrapersoneller Kontext). Die einzelnen Punkte werden zunächst anhand von markanten Beispielen erläutert und aus arbeitspsychologischer Sicht werden Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Im letzten Teil wird skizzenhaft der theoretische Hintergrund, vor dem die Einzelaspekte diskutiert wurden, vorgestellt. Dies geschieht aus der Perspektive der Aneignung von Wissen und Können. Hierbei werden die Begriffe 'Handlungsfehler' und 'Handlungsirrtümer' eingeführt und erläutert. Hinsichtlich der zunehmenden Automatisierung des Schiffsbetriebs wird ein weiterer theoretischer Aspekt diskutiert: Der Unterschied zwischen Handeln und Reagieren. (WST)
Psychologische Aspekte von Havarien
Psychological aspects of sea accidents
1990
17 Seiten, 2 Tabellen, 34 Quellen
Article/Chapter (Book)
German
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