Das Telefonieren in einem sich bewegenden Kraftfahrzeug ist immer ein unzureichend gelöstes Problem. Freisprecheinrichtungen werden wahrscheinlich vom Gesetzgeber in nächster Zeit vorgeschrieben, da das Telefonieren mit Hörer eine Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer bedeutet. Die hauptsächliche Problematik bei Freisprechanlagen ist der störende Einfluß des Motorenlärms und der Windgeräusche beim aufnehmenden Mikrofon. Der typische Kurzzeit-Signal-Rausch-Abstand beträgt - 5 dB bis + 10 dB. In dieser Arbeit werden die Eigenschaften von Geräuschfeldern von schnell fahrenden Fahrzeugen durch experimentelle Untersuchungen mit 4-kanaligen Mikrofonaufnahmen aufgezeigt. Der bei weitem größte Teil der Energie des Störsignals liegt im tieffrequenten Bereich bis 500 Hz. Für die räumliche Kohärenz wurde der typische Verlauf für ein diffuses Schallfeld gefunden. Ein zu entwickelnder Algorithmus muß also sowohl eine hohe Geräuschunterdrückung für tiefe Frequenzen ermöglichen als auch im diffusen Schallfeld arbeiten können. Auf diese Ergebnisse aufbauend wird ein Algorithmus zur Geräuschreduktion vorgestellt. Die hochfrequenten Anteile werden von einem mehrkanaligen adaptiven Wiener Filter mit guten Geräuschunterdrückungseigenschaften bei geringer Kohärenz bearbeitet. Da für tiefe Frequenzen das Wiener Filter nicht effizient arbeitet, wird in diesem Fall eine klassische spektrale Subtraktion vorgenommen. Die Übergangsfrequenz der beiden Algorithmen ist theoretisch durch den Abstand der Mikrofone determiniert. Zur Ergebnisauswertung werden Log-Area-Distanzen und ein sprecherunabhängiges Spracherkennungssystem benutzt. Es zeigt sich, daß die neue Methode in allen Fällen bessere Ergebnisse erzielt als die spektrale Subtraktion oder das Wiener-Filter allein.
Mehrkanalige Geräuschunterdrückung von gestörten Sprachsignalen in Kraftfahrzeuginnenräumen
1997
2 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle, 7 Quellen
Conference paper
German
Mehrkanalige Geräuschreduktion bei Sprachsignalen mittels Kalman-Filter
Tema Archive | 2008
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