Es wird der gegenwärtige Stand der Mobilkommunikation bei den europäischen Bahnen vorgestellt. Er ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl unterschiedlicher, meist inkompatibler und analoger Techniken eingesetzt wird. Diese Ausrüstung wird den Anforderungen der Kommunikation einer modernen Eisenbahn im Prozeß der europäischen Integration nicht gerecht. Die Anforderungen bestehen in einer schnellen und zuverlässigen Abwicklung des bahninternen Betriebsablaufs - z.B. durch Zugbahnfunk (ZBF) zwischen Lokführer und Fahrdienstleiter und der in Zukunft immer wichtigeren elektronischen Signalsteuerung und Zugsteuerung - z.B. durch Funkzugbeeinflussung (FZB) bzw. ETCS (European Train Control System). Kommunikationsaufgaben und Signalisierungsaufgaben müssen dazu in einem Mobilkommunikationssystem vereinigt werden. Die Fragen der Meßtechnik, der Funkausbreitung, der Versorgungsprognose und der Modellbildung für Bahnanwendungen werden erörtert. Unter Beachtung der Systemparameter werden die Ergebnisse von Untersuchungen vorgestellt, die zeigen, daß durch eine sorgfältige und auf die Bahnspezifika abgestimmte Funknetzplanung die funktechnischen Voraussetzungen des Einsatzes von Global System Mobile (GSM) für diese Anwendungen erfüllt werden können. Durch den Rationalisierungseffekt und den Wegfall von Signaltechnik ist das auch ökonomisch gerechtfertigt. Ein Mobilfunksystem für Anwendung im Bahnumfeld weist gegenüber Standardsystemen einige Besonderheiten auf. Insbesondere werden an Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit höchste Anforderungen gestellt. Daher wird z.B. für die empfindliche Funkstrecke eine hohe Versorgungswahrscheinlichkeit P(x>=x0)=98 % gefordert. Das ist eine Grundlage der Versorgungsplanung. Grundlage jeder Versorgungsplanung ist auch eine digitale Geländedatenbank. Dazu werden die topographischen Karten digitalisiert. Als Basis für die Planung werden Karten im Maßstab 1:25000 und 1:50000 verwendet. Aus Kostengründen und mit Rücksicht auf die Rechenzeit wird als Pixelgröße 50x50m2 gewählt. Demgegenüber kommen Standardmodelle für ländliches Gebiet mit 200x200m2 aus.
Aspekte der Funknetzplanung für Bahnanwendungen
Ingenieur der Kommunikationstechnik ; 46 , 6 ; 30-35
1996
6 Seiten, 8 Bilder, 15 Quellen
Article (Journal)
German
Projektplanung , Funknetz , beweglicher Funkdienst , Funkfernsprechtechnik , Schnellzug , Zug (Verkehr) , automatische Zugsteuerung , Topographie , Eisenbahnsignaltechnik , Datenbank , Expertensystem , Rechneranwendung , Modelluntersuchung , mathematisches Modell , Interferenz , Doppler-Effekt , Ausbreitungsstörung , Funkstörung , Funkübertragung , Empfangsschwund , Nachrichtenmesstechnik , Messauswertung , quantitative Auswertung , internationale Normung , Europa
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