Das Antiblockiersystem (ABS) hat inzwischen in Kraftfahrzeugen relativ große Verbreitung gefunden, Unfallstatistiken zeigen jedoch keine Vorteile der damit bestückten Fahrzeuge. Der Beitrag befaßt sich mit dieser Thematik und stellt dabei fest, daß hier der Fahrer des Fahrzeugs offenbar das durch die Technik geminderte Risiko durch sein Verhalten wieder kompensiert, zum Teil sogar überkompensiert. Am Wirksystem Fahrer-Fahrzeug-Umwelt wird die Problematik erörtert, dabei wird auf verschiedene Fahrhilfen (Allradantrieb, Antischlupfregelung, aktive Hinterachslenkung, aktive Radaufhängung, teilaktives Automobil) eingegangen und die Zusammenhänge mit der Erwartung des Fahrers und seinen Reaktionen werden aufgezeigt. Am Beispiel des automatischen Blockierverhinderers (ABV) wird die Problematik nochmals verdeutlicht: Der schlechte Informationsstand des Fahrers bezüglich der Eigenschaften und Möglichkeiten des ABV-Systems hat zur Folge, daß nur wenige Fahrer eines mit ABV ausgerüsteten Fahrzeugs mit dem System in einer Notlage auch richtig umgehen, wodurch sich zwangsläufig eine Erhöhung des Unfallrisikos ergibt. Die Diskussion um die Risikokompensation wird abschließend nochmals aufgenommen: Untersuchungen zeigen, daß die Wirkung der Fahrhilfen (hier des ABS/ABV) überschätzt wird, so daß der Rückgang bestimmter Unfallarten durch die Zunahme anderer Unfallarten kompensiert wird.
Einfluß moderner Kfz-Elektroniksysteme auf die Unfallstatistik
Influence of modern automobile electronic systems on accident statistics
Mikroelektronik ; 8 , 6 ; 362-365
1994
4 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
Einfluss moderner Elektroniksysteme im Kraftfahrzeug auf die Unfallstatistik
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