Vorgestellt wird ein neues Kamera-Monitor-System (KMS) von MAN, mit dem das ganze Fahrzeug und seine Umgebung im Blick gehalten werden kann. Das Kamera-Monitor-System (KMS) bündelt die Außenspiegel an Fahrer- und Beifahrerseite in zwei Monitorbildern und fokussiert so auch den Blick des Fahrers, der nicht mehr zwischen mehreren Spiegeln auf jeder Seite hin- und herspringen muss. Der Fahrer muss somit anstelle von fünf Spiegeln nur noch zwei Monitore kontrollieren. Die Funktionsweise lässt sich am besten am Beispiel eines Spiegels mit asphärischem Bereich erklären, wie er häufig im Pkw anzutreffen ist: Das Bild des Hauptspiegelbereichs wird unverzerrt auf dem Monitor dargestellt. An diesen unverzerrten Bereich schließt sich außen ein gestauchter Bereich an, der den Weitwinkelbereich darstellt. Unter diesen beiden Bereichen wird der Rampenspiegelbereich eingeblendet. Die Anforderungen der ISO FDIS 16505 bezüglich Vergrößerungsfaktoren werden dabei erfüllt. Auf europäischer Ebene wird aktuell über eine generelle Zulassungsfähigkeit von Spiegelersatzsystemen diskutiert. Neben der beschriebenen Standardansicht, die dem Fahrer in den meisten Fahrsituationen gezeigt wird, wird im KMS von MAN eine Rangieransicht implementiert. Derzeit testen Berufskraftfahrer in Probandenstudien das System auf öffentlichen Straßen. Erste Auswertungen zeigen, dass sich die Probanden in kürzester Zeit an das neue System gewöhnen. Messbar wird diese Eingewöhnungsphase durch sogenannte Blindblicke auf den nicht mehr vorhandenen linken Spiegel. Diese werden zu Beginn der 45-minütigen Testfahrten noch häufig registriert, reduzieren sich jedoch nach kurzer Zeit gegen Null.
Kamera-Monitor-System als Spiegelersatz beim Nutzfahrzeug
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 117 , 5 ; 28-33
2015
6 Seiten, 5 Bilder, 11 Quellen
Article (Journal)
German
Kamera Monitor System als Spiegelersatz beim Nutzfahrzeug
Automotive engineering | 2015
|European Patent Office | 2015
|European Patent Office | 2015
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