Bestimmende Größen im Entwicklungsprozess der dritten TT-Generation waren hohe Fahrzeugsicherheit, Schwingungskomfort und Leichtbau einerseits sowie Wirtschaftlichkeit im Fertigungsprozess andererseits. Die Konstruktion und das Werkstoffkonzept der Karosseriestruktur des Sportwagens wurden auf diese Ziele ausgerichtet. einer bauraum-, struktur-, querschnitts- und kraftwirkrichtungsoptimierten Karosseriegestaltung, spielt der werkstoffliche Leichtbau beim neuen TT eine bedeutende Rolle. Das Ergebnis ist ein gewichtsminimiertes und innovatives Karosseriekonzept. Auf die Karosserie inklusive Türen und Klappen entfallen davon beim neuen Audi TT nur circa 23 % des Gesamtgewichts. In der Karosserie des neuen Audi TT kommen verschiedene Materialien und Werkstoffgüten zum Einsatz. Das Spektrum reicht von leichtumformbaren Tiefziehstählen über moderne hochfeste Stähle und warmumgeformte Stähle bis hin zu Strukturguss, Strangpressprofilen und Blechen aus Aluminium. Die formgehärteten Stahlbauteile bilden hierbei das Rückgrat der Fahrgastzelle - sie werden in den Übergangsbereichen zwischen vorderen Längsträgern und Stirnwand, dem kompletten Tunnel, im verstärkenden Profil zwischen den B-Säulen sowie dem hinteren Längsträger eingesetzt. Hochfeste Stähle finden Ihre Anwendung bei dünnwandigen, flächigen Bauteilen in Schubfeldern und bei profilbildenden großen Bauteilen. Aluminium-Strangpressprofile in den Außenschwellern und Aluminiumbleche für die hinteren Radhäuser komplettieren den Unterbau. Im Karosseriebau sind mehrere verschiedene Verbindungstechniken im Einsatz. In Summe sind das 3020 Stahl-Punkt-Schweißungen, 1113 Halbhohlstanzniete, 44 Vollstanzniete, 128 selbstfurchende Schrauben (FDS), 199 Clinch-Punkte, 1,9 m Metall-Inert-/ Metall-Aktiv-Gas(MIG/MAG)-Schweißverbindungen und 4,9 m lasergeschweißte Nähte - etwa an den Außenschwellern und an den A-Säulen. Diese Verbindungstechniken gewährleisten einen funktionalen und prozesssicheren Zusammenbau. In den Karosseriebereichen mit ausgeprägten Anforderungen an Schwingungskomfort und passive Sicherheit werden die in der Multimaterial-Bauweise eingesetzten 'kalten' Verfahren wie Nieten, Schrauben und Clinchen mit Festigkeitskleber kombiniert. Eine Herausforderung in der Entwicklung des Audi TT bestand darin, die Karosserie in die bestehende Produktionsstruktur im neuen Automobilwerk in Györ zu integrieren. Multimaterial-Bauweise und Schwingungskomfort und Crashsicherheit werden thematisiert.
Karosseriestruktur des neuen Audi TT
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 116 , 7/8 ; 56-61
2014
6 Seiten, 8 Bilder, 1 Quelle
Article (Journal)
German
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