Kunststoffkartensysteme für Anwendungen im Bereich Identitätsnachweis, Sicherheit und Zahlungsverkehr nutzen in stark zunehmendem Maße elektronische Funktionalitäten. Die Motivation für dieses Forschungsprojekt war der Bedarf nach einem Verfahren, das eine schnelle, kostengünstige und sichere Schadensanalytik für ausgefallene Identitätskarten ermöglicht. Das vorliegende Forschungsvorhaben schließt diese Lücke und reduziert somit das finanzielle Risiko bei der Einführung neuer Techniken in der Produktion von ID-Karten. Besonders schwierig ist es, im Fall von Funktionsstörungen nachzuweisen, ob der Fehler auf Grund einer extremen Belastung der ID-Karten durch den jeweiligen Kartenbesitzer oder durch Fertigungsfehler bei der Karten-, Modul- oder Chipproduktion entstanden ist. Die bis zum Beginn der Untersuchung vorliegenden Resultate zerstörungsfreier Analysen erlaubten diese Differenzierung nur sehr eingeschränkt. Aus diesem Grund konzentrierten sich die Arbeiten in der Fogra auf nasschemische Verfahren, die zu einer selektiven Entfernung verschiedener Bestandteile der ID-Karten genutzt werden können. Die Arbeiten im Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik Halle sollten die Leistungsfähigkeit neuerer Verfahren zur zerstörungsfreien Fehlerdiagnostik aufzeigen bzw. sie weiterentwickeln. Die in der Fogra entwickelten Freilegungsverfahren ermöglichten eine eindeutige Detektion von Fehlern in verschiedenen Antennentypen und den Kontaktierungen der Module. Darüber hinaus sind unterschiedlich aufgebaute ID-Karten kontrolliert definierten mechanischen Belastungen ausgesetzt worden, damit zwischen Fertigungsfehlern und Fehlern infolge starker mechanischer Belastungen durch die Anwender unterschieden werden kann. Die auf diese Weise geschädigten ID-Karten sind anschließend selektiv chemisch zerlegt und mittels rasterelektronenmikroskopischer Aufnahmen analysiert worden. Dank der für diese Untersuchung angeschafften lonenböschungsätzanlage war es möglich, die notwendigen Querschnittspräparationen in der notwendigen, mit konventionellen Möglichkeiten nicht erreichbaren Qualität durchzuführen und so die Fehlerbilder darzustellen.
Detektion von Funktionsstörungen bei gedruckten Bauelementen und konventionellen Chipmodulen in Identitätskarten
FOGRA-Forschungsbericht, AiF-Forschungsbericht ; 80.007 ; 1-43
2013
43 Seiten, Bilder, Tabellen, 36 Quellen
Report
German
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